The Wolf of Wall Street

Von  //  20. Januar 2014  //  Tagged:  //  1 Kommentar

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Ewiger Zauberlehrling. Magie der Gier, Sex im Glasaufzug, die Renaissance des Quaalude – Martin Scorsese bietet in „The Wolf of Wall Street“ einem Betrüger jede Menge Hochglanz.

Es gibt diesen Augenblick. Da erscheint Naomi Lapaglia (Margot Robbie) zum ersten Mal in Belforts Haus. Hausherr Jordan erkennt sofort, dass er für Edelfrau Naomi in Frage kommt. Er ist jetzt reich genug. Naomi wird ihn verlassen, wenn ihn sein Glück verlässt.

Das Haus liegt in den Hamptons, man kann nicht prominenter und ausgefallener wohnen. Jordan ist noch mit Teresa verheiratet. Er verlässt sie für ein Biermodell mit eigener Lingerie-Linie. Die Wäsche führt Naomi in Jordans Lamborghini Countach vor.

Seinen ersten großen Augenblick hat Jordan Belfort, als er kapiert, wie man Geld aus heißer Luft macht. Der am Tag seiner Lizensierung beim Crash von Siebenundachtzig arbeitslos gewordene Wertpapierhändler erleuchtet eine am Rand der Legalität dümpelnde Pennystocking-Angelegenheit. Der Film fährt die Kleinanlegestelle so weit herunter, dass Jordan wie ein Astronaut auf dem Planet der Armut erscheint. Der Debütant verbindet die Drückertouren der Kollegen aus der unteren Mittelschicht mit der Stil-Travestie dynastischer Berater. Das kommt zur Sprache beim Sinkflug von Jordans Stern. Agent Patrick Denham, (Kyle Chandler) der Jordan wie ein Falke greift, sagt verwundert: „Die meisten Arschlöcher Ihres Schlages sind Söhne und Enkel von Arschlöchern. Bei Ihnen ist das anders, sie sind von selbst so geworden.“

Ganz am Ende des Films, Jordan sitzt schon, sieht man Denham im öffentlichen Verkehrsmittel. Er trägt einen braunen Anzug, den man schon kennt. Mumifizierte Migranten, die so aussehen, als kämen sie direkt von den kambodschanischen Killing Fields, betrachten aus erloschenen Augen den weißen Jäger (irischer Abstammung). Das Bild lädt zum Albtraum ein. Denham hat keine Referenzen mehr, niemand ist mehr so wie er, die Welt wird für ihn zum wüsten Ort, während Jordan auch im Knast Karriere macht.

Jordan schmeißt dem FBI Hummer vor die Füße und Geld hinterher, um seiner Ratlosigkeit Herr zu werden. Er versteht die Geschäftsidee der Unbestechlichkeit nicht. Wozu soll das gut sein?

Die Jordan-Nummer lag in der Luft der Achtziger. „The Wolf of Wall Street“ erzählt eine wahre Geschichte in der Art von Tom Wolfes „Fegefeuer der Eitelkeit“. Der Startup-Wahn schlummert in den Falten der Zeit, die Welt dreht sich in der Internetvorzeit noch viel langsamer. Typen, die in den Siebzigern Musik oder Politik gemacht haben, schinden Eindruck mit Trinkgeldern in der Größenordnung kompletter Zechen. In ihren Yamamoto-Anzügen verlassen sie ihre Friseurinnen (siehe Jordan) und heiraten Modelle für Produkte des täglichen Bedarfs. (Siehe Jordan.) Bis eben sah kein Mensch nach Arbeit aus, nun wirken die Zeichen der Tagesfreizeit und Stressarmut stigmatisierend. Das erzählt Martin Scorseses überlange Wolfsgeschichte am Rand.

Der leibhaftige Jordan Belfort spricht heute Leuten für dreißigtausend Dollar pro Auftritt Mut zu. „Wolf der Wall Street“ nennt er sich aus lauter Begeisterung für sich selbst. Im Film taucht der nom de guerre als Titel einer Reportage über den Besitzer von „Stratton Oakmont“ auf. Jordans Anlageberatungsstelle heißt auch im Film so. „Stratton“ wurde 1998 von der Börsenaufsicht geschlossen.

Belfort betrügt seine Kunden im großen Stil. Leonardo DiCaprio spielt den Betrüger als großes Kind im Spielzeugladen und als ewiger Zauberlehrling in Disneyworld. Er gründet eine Bruderschaft der Gierigen in allen Farben und Schattierungen. Da ist ein Mara Salvatrucha-Typ, der an sich lieber mit wirkungsvollen Drogen als mit wertlosen Papieren handelt und auch als reicher Mann seinen Assi-Style festhält. Da ist der fette Nachbar, der seine Cousine geheiratet hat, und vor Sentimentalität tropft. Er wird sich umbringen. Jonah Hill spielt Jordans Partner Donnie Azoff mit überirdisch weißen Zähnen. Er wirkt wie auf ein Karussell geschnallt. Der Erfolg bläht ihn auf und macht aus ihm eine Groteske. Man sieht, was Sichtbarkeit anrichten kann.

Da ist der unterdurchschnittliche Toupetträger mit abgebrochenem Jurastudium. Ein Mann, mit Verbindungen in die Schweiz. Da ist ein asiatisches Pokerface mit Yakuza-Manieren, wenn es denn sein muss.

Jeder könnte komplexer sein, alle klimpern bloß wie Zündschlüssel am Garagenbrett in einem Windstoß vergangener Zeiten. Mit diesen Ausgeflippten startet Jordan zu einem Amoklauf geldgeilen Vergnügens. Orgien finden im Großraumbüro statt. Klos werden explizit, grafisch und vergeblich zu fickfreien Zonen erklärt. Mit Zwergen wird geworfen, nach einem ausgefeilten Vertragswerk.

Das Geheimnis des New Yorker Schwungs: Nutten, Koks und Quaalude. Im Geist dieser Dreieinigkeit wurde Jordan in den Kreisen von L. F. Rothschild einst initiiert, nun gibt er die Botschaft weiter nach unten. Er konsumiert Kokain aus einem Hurenhintern. Zugleich macht er seine riesige Trashbude immer noch riesiger mit einem Gefolge und im Schoss der süchtigen Bruderschaft. Jordan bringt den Schuhmann Steve Madden an die Börse. Er emittiert Aktien einer Firma, die ihm und seinem Partner zu fünfundachtzig Prozent gehört. Strohmänner tragen Schwarzgeld in Sporttaschen auf den Golfplatz.

Jordan stürzt mit seinem Hubschrauber in seinem Park ab. Im Mittelmeer gerät er auf seiner Yacht in Seenot. In seinem Dauerrausch kriegt er kaum mit, dass ihn italienische Marine aus dem Wasser zieht.

Alle werden abgezockt, nur die Eingeschweißten im innersten Kreis scheinen von Machenschaften ausgenommen. Das ist ein interessanter Punkt. Der Ermittlungsdruck gegen die Belfort Brotherhood schweißt erst einmal zusammen. Gemeinsam transferiert man Millionen Dollar in die Schweiz, mit rustikalen Methoden. Man trickst und feiert wie verrückt. Wie lange noch?

Der Film tastet sich zum point of no return, als stünde in der Zwischenzeit etwas auf dem Spiel. Als bräuchte es eine exakt bestimmbare Zahl an Exzessen, Idiotien und Infamien, um Jordan zu begreifen.

The Wolf of Wall Street“. Regie: Martin Scorsese. Mit Leonardo DiCaprio, Jonah Hill, Margot Robbie, Matthew McConaughey u. a. USA 2013, 179 Min.


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Ein Kommentar zu "The Wolf of Wall Street"

  1. Cuchillo 23. Januar 2014 um 12:24 Uhr · Antworten

    Er zieht kein Koks aus einem Hurenhintern, sondern pustet den Stoff hinein. Herr Gott nochmal.
    Wer war eigentlich der erste, der diesen Schwachsinn in die Welt gesetzt hat, und von dem nun
    alle anderen abschreiben.

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