Valhalla Rising

Von  //  19. November 2012  //  Tagged:  //  3 Kommentare

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Himmel. Berge, Wind. Später Wasser, Nebel. Dann Bäume. Schließlich Felsen. Natur versus Kultur und auf halbem Weg dazwischen Mads Mikkelsen als einäugige Höllenkreatur mit Visionen und der Sehnsucht nach Absolution.

In sechs Kapiteln erzählt Valhalla Rising eine Erlösungsgeschichte und die Saga vergessener Entdecker. Ein Namenloser (Mads Mikkelsen), von einem heidnischen Hochlandclan gefangen gehalten und für Geld zum Kämpfen gezwungen, befreit sich und tötet alle Clanmitglieder bis auf den Jungen (Maarten Stevenson), der schon zuvor der einzige war, der ihn berühren durfte. Die Beiden begegnen brandschatzenden und mordenden Christen (u.a. Gary Lewis und Jamie Sives), die sich auf eine Pilgerfahrt gen Jerusalem aufmachen wollen und sie zur Mitreise einladen, damit auch sie ihre Seelen reinwaschen mögen. Bei der Überfahrt geraten sie in eine tagelanger Flaute in dichtem Nebel, bis sie feststellen, dass es sie auf einen Fluss in unbekannten Wäldern verschlagen hat – nicht das Mittelmeer und noch weniger Jerusalem, doch die christliche Mission ist blind für Realitäten. Fast alle Überlebenden der Fahrt finden in der Neuen Welt ihr Ende…

Refns zweiten britischen Film in Worten beschreiben zu wollen, ist eigentlich unmöglich. Es fühlt sich für mich ähnlich müßig an wie das Zeigen kleinformatiger Bilder meines Dschungelaufenthaltes: Während der Dauer durchdrang mich die urtümliche Atmosphäre, ich war ganz meinem elektronisch metronomierten Alltag entzogen und empfand die Ahnung von einem Größeren Ganzen. Der Versuch, dies einzufangen, endete in flachen Abzügen, die meinem Gegenüber zwar einen faktischen Inhalt darlegen, das Allumfassende des Da-Gewesen-Seins aber nicht widerspiegeln konnten.

Valhalla Rising ist kein einfacher, kein herkömmlicher Film. Die Erzählung – die einer historisch akkuraten Untersuchung sicherlich nicht standhält – dient lediglich als Trittstein für einen Trip in Refns Wildnis. Wo er in BRONSON selbst lange Einstellungen mit prallem Leben und chaotischer Rebellion füllte, legt er hier in scheinbar endlosen Sequenzen eine geradezu meditative Leere dar. Mit dröhnenden Ambient-Sounds unterlegt, lässt er den Elementen Raum und Zeit, sich zu entfalten und den Betrachter zu hypnotisieren. Das Warten auf ein Fortschreiten der Handlung wird zu einem Versinken in der Atmosphäre, die Leinwand zur Eremitage.

Aber Wildnis ist nicht nur Abwesenheit von Zivilisation, vielmehr birgt sie auch die gnadenlose, amoralische Brutalität der urwüchsigen Natur in sich: Die Kreatur, später One-Eye genannt, tötet ohne Zögern, effektiv und schnörkellos, weil es um sein Leben oder auch nur seine Freiheit geht. Den Menschen nähert sich Refn in Bild und Ton oft extrem an; in der Gegenüberstellung mit den weiten Naturaufnahmen wird dem Betrachter die Verlorenheit des Individuums fühlbar. Den Elementen ausgesetzt, befinden sich die Menschen im ständigen Kampf ums Überleben und darin ist nicht trennbar, wo die menschliche Natur aufhört und die Kultur anfängt; doch dass es ein Kampf ist, ist unleugbar.

In seinem Minimalismus ist Valhalla Rising ein hypnotischer Film, bei dem es weniger um die Zugänglichkeit des Dargebotenen geht als um die des Zuschauers. Auf die demonstrative Langsamkeit, die wortkargen Protagonisten und den naturreligiösen Mystizismus muss man sich einlassen wollen. Ich persönlich empfinde diesen krassen Gegensatz zum derzeit angesagten Modell Film, mit möglichst viel Event im 4/4tel –Taktschnitt, als wohltuend, geradezu erholsam. Für mich ist Valhalla Rising eine Auszeit vom Banalen, ein Rückzug in einen Moment, in dem das Menschsein der Erhabenheit der Natur gegenübergestellt ist und ich die Erleichterung empfinden kann, dass mein eigenes Leben im Verhältnis zur Menschheitsgeschichte ohne Bedeutung ist.

Dänemark/UK 2009, Regie: Nicolas Winding Refn

Hier eine weitere Besprechung des Films auf Hard Sensations von Frau Suk.


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Walhalla Rising


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Über den Autor

Leena Peters hat nach dem Studienabschluss ihre Seele verkauft und erschreibt sich nun Wort für Wort den Weg ins Himmelreich zurück. Auf ihrem Blog frauenfiguren.wordpress.com kann man dem Versuch der spirituellen Errettung beiwohnen.

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3 Kommentare zu "Valhalla Rising"

  1. Sascha 5. Dezember 2012 um 04:59 Uhr · Antworten

    Sehr, sehr schöne Review. Freut mich, dass es Leute neben mir gibt, die den Film sehr schätzen.

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