Eldorado

Von  //  24. April 2011  //  Tagged:  //  2 Kommentare

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Yvan ist ein auf alte amerikanische Autos spezialisierter Gebrauchtwagenhändler. Als er eines nachts einen Einbrecher in seiner Wohnung erwischt, hat er bald Mitleid mit dem Täter. Es ergibt sich sogar, daß er ihn selbst zu dessen Eltern an der französischen Grenze fährt. Auf der Reise dorthin begegnen den beiden einige skurrile Gestalten…

Hier und da wird ja von einer „neuen Welle“ des belgischen Kinos gesprochen, dies scheint mir ein wenig weit gegriffen, aber es ist schon bemerkenswert, daß in den letzten Jahren neben den zurecht gefeierten Dardenne-Brüdern einige höchst eigenwillige Filme aus dem Land kamen, neben Ex Drummer, Linkeroever und De helaasheid der dingen gehört dazu auch dieser hier. Zwar kann man Eldorado mit einer Checkliste der klassischen Elemente eines Roadmovies abgleichen und findet nicht viele Abweichungen, aber es ist gerade die Art und Weise, wie diese Elemente umgesetzt werden, die dem Film eine eindeutige Handschrift verpassen. So fährt der Chevrolet von einem feinen Gitarrenscore (u.a. Songs von THE MILKSHAKES) begleitet zwar durch Panorama-Einstellungen, aber die Landschaft ist eindeutig die Wallonie und nicht Texas. Toll auch der Gastauftritt von Philippe Nahon, dessen Figur hier ein sehr bizarres Hobby hat und fast beängstigender wirkt als in seinen eindeutiger soziopathischen Rollen. Und auch wenn hier komische Elemente vorhanden sind, wie der Nudist, der sich für Alain Delon hält, gibt es zahlreiche ausgleichende traurige Momente – das offene Ende, das mit einer seltenen Konsequenz durchgezogen wird, paßt zu diesem Wechselbad wie die Faust aufs Auge. Sehr sehenswert.

Belgien/Frankreich 2008, Regie: Bouli Lanners


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Über den Autor

Alex Klotz ist ein Zelluloid atmendes Wesen und betreibt den Blog hypnosemaschinen. Alex Klotz hat nie als Tellerwäscher, Aushilfsfahrer oder Kartenabreisser gearbeitet und gedenkt das auch in Zukunft nicht zu tun.

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2 Kommentare zu "Eldorado"

  1. Frau Suk 26. April 2011 um 22:28 Uhr · Antworten

    Auch von mir ein Dank für die – in meinem Fall allerdings nicht neuerliche – Empfehlung. Das hört sich nach einem Film an, den ich gerne sehen möchte. Ich steh auf Roadmovies mit seltsamen Gestalten am Wegesrand (auch wenn es wie bei Lynchs „A Straight Story“ tote Rehe sind). Und mit Landschaften hab ich es im Moment ja sowieso…

  2. Eckhard Heck 24. April 2011 um 17:20 Uhr · Antworten

    Ja, doof. Immer irgendwie verpasst. Danke für die neuerliche Empfehlung.

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