Katja Bienert gestern im Apollo, schön

Von  //  12. Juni 2012  //   //  Keine Kommentare

Müde bin ich heute. Aber da sind schon die ersten Fotos von unserem Abend gestern mit Katja Bienert, dem Star aus „Die Schulmädchen vom Treffpunkt Zoo“, den wir in Zusammenarbeit mit dem Apollo Kino in unserer Reihe „Alternative Movie“ gezeigt haben. Eckhard Heck hat sie geknipst. Es war toll. Katja war eine sehr lebendige, auskunftsfreudige und eloquente Gesprächspartnerin. Wir waren glücklich, sie bei uns zu haben. Sie erzählte von den Dreharbeiten mit Leuten wie Walter Boos und besonders Jess Franco, von dem erstaunlichen Unterschied zwischen Image und realer Person, von ihren Reisen und ihrer Arbeit beim Fernsehen (als Schauspielerin, Moderatorin, Reisereporterin), von ihrer Musik und ihren Texten (aktuell: ihre glitzernde CD mit „Playboy“ Rolf Eden) und von ihrem neuen Projekt, einer Reportage über die Oberfläche und den Untergrund der Stadt Las Vegas.

Der „Schulmädchen“-Film nachher bestach durch Unfassbarkeiten wie eine wohl außerirdische schwul-lesbische Bar mit lebendem Glücksrad, die berühmte pieselige Anbaggerszene in der Disco, vorbildliche megacoole Sprüche und die goldigen Schauspielkünste sämtlicher Beteiligter (die so früh zur Verantwortlichkeit gezwungene, ihren Drogenfreund aufopfernd liebende, grundmelancholische Katja. Die sexy fassbinderfilmhaft beherrschte Frau Doktor. Das süßdreiste, den Lehrer erpressende, vollbusige Mädchen. Der souverän seine Veralberung tolerierende, obligatorische „dickliche“ Junge. Die verhärmte Mama, die etwas Liebe und Glück erleben will. Und natürlich der verpeilte, übereifrige Möchtegern-Aufreißer Dirk, der am Ende ohne Moped als Verlierer dasteht, wie wir alle, wie wir alle.) Dazu gab es etliche stilechte, von Teilen des Publikums für kongeniale Soloperformances genutzte Filmrisse, ein leckeres, an der Bar erhältliches, weinhaltiges Getränk mit Colageschmack namens „Kalte Muschi“, patente Kollegen (vom Apollo, vom Kölner Filmclub 813 u.v.m.), glänzende Augen und wirre Träume in der Nacht danach!

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Über den Autor

Silvia Szymanski, geb. 1958 in Merkstein, war Sängerin/Songwriterin der Band "The Me-Janes" und veröffentlichte 1997 ihren Debutroman "Chemische Reinigung". Weitere Romane, Storys und Artikel folgten.

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