American Translation
Von Alex Klotz // 31. August 2011 // Tagged: Fantasy Filmfest, französischer Film // Keine Kommentare
In einer Hotelbar treffen Aurore und Chris plötzlich aufeinander. Sie: Ein bildhübsches Mädchen aus guten Verhältnissen mit einem stinkreichen amerikanischem Vater. Er: Ein verflucht gutaussehender Drifter, der in einem Wohnmobil lebt. Schon wenige Minuten, nachdem sie sich das erste Mal gesehen haben, küssen sie sich auf der Damentoilette und Aurore ist von der unkonventionellen Art ihrer neuen Bekanntschaft absolut hingerissen. Eine leidenschaftliche, von Spontaneität geprägte Romanze beginnt: Man fickt im Wohnmobil, im Gras, im Wald, im Hotel, immer dann, wenn man gerade Lust drauf hat, fernab aller Konventionen. Chris ist aber auch auf eine weitere Art unkonventionell: Er bekommt nämlich noch einen besonderen Kick, wenn er Strichjungen beim Sex erwürgt.
Als Vergleich zu diesem Film wurden BADLANDS und NATURAL BORN KILLERS genannt, doch während die Serientäter dort eher einer Outlaw-Tradition folgten, die an den realen Fall des Charles Starkweather angelehnt war, hat der Täter hier eindeutig ein viel tieferes psychopathologisches Problem. Das hält Aurore, deren Perspektive wir hier zu teilen geleitet werden, aber nicht davon ab, ihn nach einer kurzen Irritation trotzdem weiter zu lieben – hier geht AMERICAN TRANSLATION einen entscheidenden Schritt weiter, den man so noch nicht gesehen hat. Formal und rhythmisch ist das Ganze auch durchaus ansprechend umgesetzt: Mit dem Peugeot-Wohnmobil geht es in zahlreichen Totalen über das Land, dazu Songs von DEVO oder aktuellen Bands, die so ähnlich klingen wollen. Und über die zahlreichen jungen Franzosenkörper beiderlei Geschlechts kann man sich auch nicht beschweren.
Frankreich 2011, Regie: Pascal Arnold, Jean-Marc Barr
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