Blood Freak
Von Alex Klotz // 1. Februar 2011 // Tagged: Horror, Trash // Keine Kommentare
Der „Katalysator“ des Films (Der Regisseur selbst, im Jahr zuvor für den unfaßbaren FLESH FEAST zuständig, ein schmieriger Typ mit aufgeknöpften Seidenhemd und der Ahnung eines Goldkettchens, klärt uns, offensichtlich von einem Blatt ablesend, zu Anfang des Films glücklicherweise auf, was das Wort bedeutet) war auch Ko-Regisseur und heißt Herschell. Trotz Chopper und Vietnamvergangenheit ist er eigentlich ein braver Junge, bis ihn nach 20 Minuten eine Bikinischlampe zum Kiffen überredet. Da ist die Hemmschwelle ziemlich gering, auf seinem neuem Job auf einer Truthahnfarm freiwillig das experimentell verbesserte Fleisch zu probieren. Nach einer durchzuckten Nacht wacht er mit einem grünen Truthahnkopf auf und muß Blut trinken.
Dialoge, Darsteller und Beleuchtung sind streckenweise so übel, daß es selbst für Hartgesottene schwer zu ertragen ist, der Truthahnkopf, mit dem das ganze etwas erträglicher wird, taucht zudem erst in der zweiten Hälfte auf. („It’s not only his physical appearance that worries me…it’s his head! That’s not the Herschell we used to know.”) Nun könnte man ja zumindest etwas Nudity und Gore erwarten, aber von ersterem gibt’s gar nichts und zweiteres beschränkt sich auf einen abgesägten Fuß und diverse Halsschlagadern. Und nachher – vorsicht cold turkey, äh, spoiler – stellt sich alles auch noch als Halluzination heraus, um vor Drogen zu warnen. Der Regisseur kommt auch noch mal rauchend ins Bild und fängt an zu husten.
OK. Das ist alles sehr bescheuert, vielleicht nicht bescheuert genug, aber man muß das Konzept beneiden, mal eben in den 70er Jahren einen Film über einen Monstermann mit Gesichtsmaske zu drehen, als wären wir noch in den 50ern, und von vorneherein zu wissen, noch weniger Budget oder Talent zur Verfügung zu haben. Aber leider zieht der Film sich ziemlich. FLESH FEAST, in dem Veronica Lake (!) mittels Würmern Rache am 1970 wiederbelebten Hitler (!!!) nimmt, ist da doch Irrsinn eines ganz anderen Kalibers (zieht sich allerdings auch ein bißchen).
USA 1972 Regie: Brad F. Grinter / Steve Hawkes