Dracula in Afrika
Von Alex Klotz // 12. Januar 2014 // Tagged: Bruno Sukrow, featured, Horror, Independent // Keine Kommentare
Mehrere Todesfälle von jungen Frauen beunruhigen die Bewohner der Insel Babalu vor Namibia. Der dort ansässige deutsche Missionar ruft seinen Bruder aus Hamburg zu Hilfe, finden sich bei den Opfern, die nicht anschließend von Raubkatzen zerfleischt wurden, doch merkwürdige Bißwunden, die der Reptilienfachmann eventuell erklären könnte…
Wie schon in Martins Feuer verlässt Bruno Sukrow erneut die Pfade konventioneller Narration: Sein Dracula hat nur wenig mit den nun wirklich oft genug durchgekauten Standard-Vampiren zu tun. Neben dem Standort Afrika ist auch die Art und Weise, wie er zum Vampir wurde und getötet werden kann, komplett anders als in den bekannten Adaptionen.
Dabei spielt ein verfluchter Spiegel eine wesentliche Rolle, der auch anderen Protagonisten zum Verhängnis wird. Es gibt auch wieder eine tolle Traumsequenz, und ein geheimnisvoller Mönchsorden taucht auf. Aber ich will nicht zuviel verraten.
Im Unterschied zum Vorgänger spricht der Regisseur mit wenigen Ausnahmen (Christoph Rövenich ist in seiner Auslegung der Titelfigur deutlich von Bela Lugosi inspiriert) die meisten Rollen wieder selbst, weil er dann einfach schneller vorankommt. Man sollte Herrn Sukrow auch nicht durch kleinliche Terminabsprachen in der Vollendung seiner Werke im Wege stehen.
Durch seinen Mut und gelegentlichen Wahnwitz ist DRACULA IN AFRIKA immens unterhaltsam geworden und vermag wohl nur Spießer zu irritieren, die immer denselben Vampirfilm vorgesetzt bekommen wollen. Das nächste Werk, eine Krimi-Komödie namens GRIECHISCHER WEIN, befindet sich bereits in der Produktion und ich bin sehr gespannt.
Deutschland 2013, Regie: Bruno Sukrow