28 Days Later

Von  //  3. Mai 2011  //  Tagged: , ,  //  7 Kommentare

Naomie Harris als Selena
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Dany Boyle, in England vom Erfolg verwöhnt und nach Trainspotting schon so etwas wie ein Kult Regisseur, hatte bei seinen ersten Produktionen in den USA erst mal einen Durchhänger. Warum sich das mit 28 Days Later angeblich geändert haben soll, bleibt mir ein Rätsel. Der Film geht etwa bis zur Mitte als kurzweiliges End-Of-Days-Epik durch und baut dann deutlich ab. Mehr ist nicht drin.

Großbritannien. Die nahe Zukunft. Eine Gruppe von Aktivisten dringt in ein Labor ein, um Versuchstiere zu befreien. Die Aktion erweist sich als unglücklicher Zug, denn ein so befreiter Schimpanse entpuppt sich als geradezu extrem bösartig und überträgt das Virus namens „Wut“ – mit dem er offenbar zu wissenschaftlichen Zwecken infiziert wurde – umgehend auf seine Befreier. Mit der Frage nach dem Weshalb und Warum hält sich 28 Days Later nicht auf. Nach ziemlich genau 5 Minuten endet der Prolog und wir sind voll im Bilde: Der größte Teil der Menschheit hat sich bereits 28 Tage nach dem Vorfall (hence the title) mit dem Virus infiziert und hat jetzt sowas von die Hasskappe auf.

Nichts von all dem ahnend, erwacht in einer Klink ein junger Mann (Cillian Murphy als Jim in seiner ersten größeren Rolle) aus dem Koma und wundert sich nicht schlecht. Keine Sau mehr da. Londons Straßen am frühen Morgen menschenleer. Nach einer ersten Konfrontation mit Infizierten in einer Kirche geht Jim und uns dann so langsam ein Licht auf. Die Infizierten sind lichtscheu, schrecken aber ansonsten vor so ziemlich nichts zurück, um auch noch den letzten Nicht-Infizierten aufzuspüren und in Ihresgleichen zu verwandeln – vornehmlich, indem sie ihm ihr Blut (oder so etwas Ähnliches) im Strahl in seine Gesichtsöffnungen kotzen.
Schutz findet Jim vorübergehend bei Selena (Naomie Harris, hier in einer ihrer größeren Rollen) und einem gewissen Mark, den wir aber sofort wieder vergessen können, weil er wenige Minuten später von Infizierten „umgewandelt“ und aus Gründen der Selbsterhaltung von Selena eliminiert wird.

Neue Verbündete finden Selena und Jim bereits am nächsten Tag. Frank (Brendan Gleeson, vielbeschäftigt, aber dennoch kein bekanntes Gesicht) hat sich mit seiner Tochter Hannah (Megan Burns, inzwischen bekannter als Sängerin unter dem Namen Betty Curse) in einem Hochhaus verbarrikadiert. Gemeinsam beschließt man, sich auf den Weg von London nach Manchester zu machen, wo man noch verbliebene Truppenteile der Armee vermutet. Wie gut, dass Frank Taxifahrer ist.
Die Reise verläuft zwar nicht ereignislos, ist aber leider eine typische Anhäufung von Side-Tracks, die später die Motivation der Figuren untermauern sollen. Nicht so gut.
Spannend wird es wieder, als man kurz vor Manchester auf eine zwar verlassene, aber immerhin militärisch anmutende Straßensperre trifft. Leider wechselt Frank bei dieser Gelegenheit durch eine Unachtsamkeit ebenfalls die Seiten und muss unschädlich gemacht werden. Die Stimmung ist auf dem Nullpunkt.

Der weitere Inhalt ist schnell erzählt. Es gibt tatsächliche ein militärisches Rest-Kontingent, dass sich in einer Villa ganz in der Nähe verschanzt hat und zunächst recht hilfsbereit scheint. Der Haufen pfeift jedoch auf dem letzten Loch. Um die Moral der Truppe zu stärken, wirft ihnen ihr Kommandant die beiden Frauen als Motivations-Happen vor. Was sich wie eine gute Idee anhört (für die Dramaturgie), gestaltet sich in der Umsetzung leider ziemlich langatmig und vorhersehbar. Jim sieht erwartungsgemäß angesichts der neuen Entwicklung Rot, und der komplette, notgeile Kader segnet nach dem Zehn kleine Negerlein Prinzip das zeitliche.
Selena, Jim und Hannah kommen also noch einmal davon. Der kleinen Patchwork-Familie gelingt die Flucht in die nordenglische Hügellandschaft, wohin ihr die Infizieren nicht folgen (Offenbar haben diese ein Verpflegungsproblem, aber ganz klar wird das nicht). Und plötzlich gibt es auch noch Hoffnung auf die große, finale Rettung. Denn am Ende werden die drei von einem Flugzeug aus gesichtet, dass auf der Suche nach Überlebenden ist.

Der Streifen stellt den ersten Teil einer Trilogie dar. Im Jahr 2007 wurde 28 Weeks Later realisiert (Regie: Juan Carlos Fresnadillo). Der dritte Teil soll folgerichtig 28 Month Later heißen. Während man da aber wohl gerade nicht so recht weiter kommt, greifen andere Filme das Thema als Nachgänger inhaltlich und stilistisch auf. Children of Men (Alfonso Cuarón, 2005) oder Cloverfiled (Matt Reeves, 2008) wurden sicher von 28 Days Later beeinflusst. Viel besser machen sie es allerdings auch nicht – nur in der ein oder andern Hinsicht konsequenter. Eigentlich hätte Danny Boyle den Sack aber schon 2002 zumachen müssen.

Das Catering übernahm bei diesem Film übrigens Sarah Wiener. Ein amüsantes Detail und vielleicht eine Erklärung dafür, warum die Infizierten am Ende alle verhungern :) … Nein!! Ich liebe Sarah Wiener. Ehrlich.

28 Days Later, GB 2002, Regie: Danny Boyle


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Über den Autor

Eckhard Heck besitzt eine der umfangreichsten Baustellen-Sammlungen Nordrhein-Westfalens. Unter anderem ist er Autor, Musiker, Maler, Fotograf und Glaubensberater.

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7 Kommentare zu "28 Days Later"

  1. Eckhard Heck 5. Mai 2011 um 08:42 Uhr · Antworten

    “On the Beach” ist mir neulich auch unter gekommen und steht ganz oben auf der „Muss sehen“ Liste. Dürfe zusammen mit „When the wind blows“ einer der eindringlichsten Beiträge zum Thema Atomare Bedrohung sein.

    @Marco > die Italiener? Example? Entweder war das ironisch gemeint, oder ich habe da einen blinden Fleck (vermutlich letzteres)

  2. Whoknows 4. Mai 2011 um 23:37 Uhr · Antworten

    Einer meiner „Lieblings“-Endzeitfilme ist übrigens ein ganz ruhiger; nämlich Stanley Kramer’s 1959er Verfilmung von Nevil Shute’s Roman „On the Beach“. Scheint bleibende Aktualität zu bewahren.

  3. Alex Klotz 4. Mai 2011 um 21:18 Uhr · Antworten

    Den Whoknows zu meucheln spare ich mir für eine bessere Gelegenheit auf, so dolle fand ich 28 DAYS nämlich auch nicht, nur der Score wußte mir zu gefallen. Und Lieblings-Endzeitfilme aufzulisten könnte eine endlose Angelegenheit werden, deswegen werfe ich spontan – da schon vom Omegamann gesprochen wurde – LAST MAN ON EARTH in den virtuellen Raum, sowie die 81er BBC-Version von THE DAY OF THE TRIFFIDS. Ob CHARISMA auch in diese Kategorie gehört, darüber liesse sich freilich streiten, ein Lieblingsfilm ist er aber auf jeden Fall.

  4. Marco Siedelmann 4. Mai 2011 um 15:43 Uhr · Antworten

    Konsens pur. Ich schließe mich an, mag Boyle sowieso nicht sonderlich. Sicher, seinerzeit war „Trainspotting“ einer meiner Lieblinge und obwohl ich ihn immer noch für seinen stärksten Film halte hat der kräftig abgebaut. Da hat mir „28 Weeks Later“ sogar noch was besser gefallen, weil der irgendwie grimmiger und fieser ist, insgesamt aber auch wiederum ziemlich durchschnittlich.

    Meine liebsten Endzeitfilme, die mir spontan einfallen, sind Lesters „The Bed Sitting Room“, „Spirits of the Air, Gremlins of the Clouds“ von Proyas, der relativ unbekannte „Threads“ und natürlich „Mad Max“ – nachholen muss ich allerdings unbedingt noch „A Boy and his Dog“ und „Soylent Green“.

    „Der Omega-Mann“ hat mich vor kurzem eher enttäuscht, obwohl er – wie eigentlich fast jeder Endzeitfilm – in diskursiver Hinsicht jede Menge her gibt. Alleine Heston als bärbeißiges Urbild eines handfesten, Waffe tragenden und sein Eigentum beschützenden Republikaners, der gelangweilt jedes Wort mitsprechen kann bei „Woodstock“. Köstlich. Aber die wahren Meister der Endzeit sind ja bekanntlich die Italiener… ;)

  5. Whoknows 4. Mai 2011 um 15:27 Uhr · Antworten

    Darf ich bitte auch deiner Meinung sein? Es gab eine Zeit, da sass ich Lobeshymnen etwas zu sehr auf (besonders wenn ich hoffte, mit dem Film meiner Splatter-Mutti einen Gefallen zu tun). Und so kam es zum Kauf von Dingern wie „London Vodoo“ (2004), „The Descent“ (2005) und eben dem glorifizierten „28 Days Later“ – weil es doch so schön ist, dass die Endzeit keine Endzeit, sondern erst der Beginn des Grauens ist (worüber uns allerdings schon John Wyndham’s Roman „The Day of the Triffids“ informiert hatte). Mensch, wie ich die Ausgaben bereue!!!

    Und nun ergreife ich schleunigst die Flucht. Wenn Alex das liest, kommt er durch meinen PC gekrochen und meuchelt mich grässlich… – was ich mir in der Filmfassung wesentlich spannender („Ring – The Ultimate Horror“) vorstelle.

  6. Eckhard Heck 4. Mai 2011 um 09:40 Uhr · Antworten

    Gerne. Nachdem ich gestern auch „Slumdog Millionaire“ gesehen habe, gewinnt „28 Days Later“ wieder etwas. Aber nur im Boyle-To-Boyle Vergleich. Wie wäre es mit einer Hitlste der Endzeit Filme? „Der Omega Mann“, „Soylent Green“, „Die Klapperschlange“. Von Carpenter ist ja auch der – meiner Meinung nach vollkommen unterschätze – „The Thing“, der bei mir ziemlich hoch in der Liste rangieren würde. Schon wegen des grandiosen Cliffhangers am Ende.

  7. Der Außenseiter 4. Mai 2011 um 02:47 Uhr · Antworten

    Endlich mal jemand, der meiner Meinung ist. Danke !

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