La cinquième saison
Von Alex Klotz // 11. August 2013 // Tagged: Belgien, Endzeit, featured // 1 Kommentar
In einem Dorf in den Ardennen ist es alter Brauch, eine Strohfigur von „Onkel Winter“ zu verbrennen, der der von Landwirtschaft geprägten Region stark zusetzt. Doch dieses Jahr will sich der Scheiterhaufen partout nicht entzünden lassen. Ein schlechtes Omen, wie sich herausstellt: Denn im nächsten Frühjahr geben die Kühe keine Milch, und die Samen auf den Feldern gehen nicht auf…
Was tun, wenn die Natur sich plötzlich weigert, dem Menschen weiter zu Diensten zu sein? Das ist eine von mehreren Fragen, die der Film stellt und im weiteren Verlauf recht bitter beantwortet. Formal wählt er dazu lange, durchkomponierte Einstellungen, die auch in ihrer Skurrilität an die Filme von Roy Andersson erinnern.
Diese Bilder sind neben dem Ensemble (von Aurélia Poirier bekommt man hoffentlich noch mehr zu sehen und Sam Louwyck ist immer eine Bank) auch die größte Stärke des Films: Die kargen Landschaften und zahlreichen Ruinen in den Ardennen bieten sich für eine Endzeitvision förmlich an und es wurden hier zahlreiche eindrucksvolle Flecken gewählt.
Dramaturgisch wird für meinen Geschmack allerdings etwas zu dick aufgetragen – klar, die Katastrophe (die übrigens weltweit aufgetreten zu sein scheint und deren Ursache unklar bleibt) ist kein Zuckerschlecken, aber das ausgerechnet die sympathischsten Charaktere nochmal extra dicke Schicksalsschläge aufgebrummt bekommen, schien mir dann doch etwas übertrieben.
Sehenswert ist der Film aber auf jeden Fall, und die grandiosen Bilder prädestinieren ihn auch für die große Leinwand, aber das dürfte hierzulande mal wieder nicht klappen.
The Fifth Season, Belgien/Niederlande/Frankreich 2012, Regie: Peter Brosens/Jessica Woodworth
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