Der Biss der Steinnatter
Von Alex Klotz // 3. März 2013 // Tagged: Animationsfilm, Bruno Sukrow, Deutsches Kino, featured, Independent, Western // 2 Kommentare
Zufällig stößt ein Apache auf einen überfallenen Siedlertrek, von dem einzig und allein ein Säugling überlebt zu haben scheint. Er nimmt das Kind an sich und zieht es auf – 20 Jahre später ist es die schöne junge Frau „Silver Moon“ geworden, die erst jetzt vom Häuptling die Wahrheit über ihre Herkunft erfährt. Zudem soll sie ihren Stammesgenossen „Schwarze Feder“ heiraten, aber der ist ein Arsch. So entschließt sie sich, zu fliehen und ihren Vater zu finden, der derweil auf seiner Farm in der Nähe von Buffalo City Hass auf alle Indianer schiebt…
Nur wenige Monate nach Planet des Grauens hat Bruno Sukrow schon seinen nächsten abendfüllenden Film fertig, und diesmal ist es ein Western geworden. Das Erzählen mittels parallelen Handlungssträngen wurde noch etwas verfeinert, aber der besondere Clou ist hier, daß das Finale bereits in der Mitte des Films stattfindet und die Geschichte danach einfach rotzfrech weitergeht, sich dabei auch recht weit von klassischen Western-Strukturen entfernend. Auch hier wird nicht gespart an liebenswerten Nebenfiguren, amüsanten Dialogen („Ich nenne dich einfach ‚Moon‘, in Texas haben wir nicht so viel Zeit“) und überraschenden Entwicklungen. Auch eine fabelhafte Schlußpointe gibt es wieder. Hier haben wir es wohl mit einem der originellsten Western des neuen Jahrtausends zu tun, der zwar klassische Motive aufgreift, sie aber auf sehr eigenwillige Art und Weise weiterführt. Und ich lechze schon jetzt nach dem nächsten Werk aus der Sukrow-Schmiede.
Deutschland 2013, Regie: Bruno Sukrow
2 Kommentare zu "Der Biss der Steinnatter"
ziemlich gewagt, den Uluru von Australien in die USA zu versetzen ;)
In der Tat. Das ist jedoch noch harmlos im Vergleich zu dem, was im Film sonst noch so an „Versatzstücken“ zu bewundern ist.