Zombie Ass: Toilet of the Dead
Von Michael Schleeh // 6. August 2012 // Tagged: Asien, featured, Japan, Komödie, Splatter, Zombie // Keine Kommentare
Wenn drei Mädels mit zwei Dödeln in den Wald fahren und dort ein unheimliches Haus finden, nachdem sie von merkwürdig schwankenden Gestalten bedroht worden sind – dann weiß der erfahrene Horror-Konsument, welches Stündlein geschlagen hat. Nach dem mutigen Verzehr eines Wurmes, der sich in einem ausgenommenen Fisch gefunden hatte, breitet sich im Unterleib eines der Mädchen (das Model mit der üppigen Oberweite und dem kurzen Kleidchen) der Terror aus. Auf dem Klosett wird dann ordentlich gedrückt und gefurzt, was allerdings dummerweise die Herrschaften Zombies weckt, welche sich in der Latrine verborgen halten. Und die mit kotverschmierten Händen der brünetten Schönheit an den bestens beleuchteten Podex greifen. Dies löst dann eine Zombieapokalypse aus, in deren Verlauf die kleine Gruppe Unschuldiger noch auf einen verrückten Wissenschaftler stößt, der, ganz im Geiste Romeros, an angeketteten Zombies seine Experimente durchführt. Aus dem Wurm im Unterleib jedenfalls erwächst ein ein übles Killergewürm, das sich rasant ausbreitet und durch den Anus mit der Kraft eines schnell drehenden Rotors ausbricht, um alles, was sich bewegt, zu zerschnetzeln.
Wenn man also glaubt, schon jeden Mist gesehen zu haben, dann hat man sich getäuscht. Hier erfährt der unermüdlich sich durch alle Niederungen der Filmlandschaft durchkämpfende Cineast erneut wunderlichste Dinge aus dem Lande der aufgehenden Sonne. Noboru Iguchi, den man eventuell von seinen großen Filmen THE MACHINE GIRL oder ROBO GEISHA her kennt, weiß seinen absurden und dabei toll inszenierten Splatterquatsch mit so einigen pikanten Szenen aufzuhübschen, die zumindest das männliche Publikum in Verzückung versetzen dürften: denn an blankem Fleisch wird nicht gespart, an exakt gesetzten Schnitten im Oberkleid, die Teile der weiblichen Brust entblößen, oder an analen Geschmacklosigkeiten, die sich nur ein Koprophage auszudenken vermag. Iguchi stammt denn auch aus der Adult Video (AV) – Szene, Lehrjahre, deren Blüten hier die schönsten Knospen zeitigen.
Gegen Ende wird der Film dann in einem wunderbaren Showdown völlig größenwahnsinnig. Takashi Miike mit seinem apokalyptischen Riesenpenis hätte das nicht besser hinbekommen können, wenn sich die Protagonistin mit dem rektalen Furzantrieb in die Höhe schwingt, um sich gegen das fäkale Flugmonster zur Wehr zu setzen. Harry Potter-Fans könnten sich an Quidditch erinnert fühlen, der Rest verstummt in stiller Andächtigkeit. Irre Scheiße, das.
Zombie Ass: Toilet of the Dead / Zonbie Asu, Japan 2011; Regie: Noboru Iguchi.
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