Legacy of Satan

Der Anführer eines New Yorker Satankults sucht eine neue Königin und meint, sie in der Hausfrau Maya gefunden zu haben. Diese wird in der Folgezeit von schlimmen Alpträumen geplagt und legt ein immer aggressiver werdendes sexuelles Verhalten an den Tag…

In der Literatur dominiert die Ansicht, dieser reine Horrorfilm von Porno-Auteur Damiano wäre ursprünglich mit Hardcore-Szenen gedreht worden, die dann vom Vertrieb, der ihn gemeinsam mit Al Adamsons BLOOD als Horror-Double Feature in die Lichtspielhäuser brachte, wieder entfernt wurden. Das könnte durchaus möglich sein, die kurze Laufzeit des Films von 68 Minuten und einige seltsame Anschlüsse im Schnitt würden für diese These sprechen. Übrig bleibt ein merkwürdig fragmentarisches Etwas, das als Horrorfilm mangels erkennbarem Spannungsbogen überhaupt nicht funktioniert und von der entsprechenden Klientel zumeist auch als langweiliger Stinker verrissen wurde.

Damiano aber nutzte diese Prämisse, um sich visuell reichlich auszutoben, der Film erinnert, obwohl er im New York der Gegenwart spielt, eher an europäischen Gothic Horror der frühen 60er Jahre: Die Protagonistinnen laufen durch lange, einfarbig ausgeleuchtete Korridore und auch das Rüschenhemd des Antagonisten weckt Assoziationen an Hammer und Co – daß Damiano kein Stümper ist, sollte sowieso klar sein und seine Affinität zum Horrorgenre wurde auch in dem im selben Jahr entstandenen MEMORIES WITHIN MISS AGGIE deutlich. Als Bebilderung eines Fiebertraums funktioniert auch LEGACY OF SATAN ganz vorzüglich, man sollte halt nur keinen konventionellen Horror- oder Sexfilm erwarten – in dieser überlebenden Fassung wird nicht nur nicht gefickt, die Leute behalten sogar bei satanischen Orgien alle ihre Klamotten an.

USA 1974, Regie: Gerard Damiano

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