The Final Countdown – Mit freundlichen Grüßen von ihrem Verteidigungsministerium
Von Eckhard Heck // 2. Februar 2011 // // 1 Kommentar
Zu diesem Pic hätte ich wirklich gerne eine zweite Meinung. Ganz offensichtlich ist (war) das ein vom US amerikanischen Verteidigungs-Ministerium großzügig unterstützter Streifen. Interessant wäre zu wissen, ob sich jemand so weit mit US amerikanischen Post World War II Epics auskennt, dass er/sie hier fundierte Bezüge zu Top-Gun und dergleichen herstellen könnte. Selbst Top-Gun habe ich nämlich nicht gesehen und würde ihn insofern nur mal so auf Verdacht als Epigone von The final Countdown einordnen.
Die Geschichte von Final Countdown spielt in der Realzeit (1980) und geht so: Der amerikanische Flugzeugträger USS Nimitz (CVN-68), der sich vor Pearl Harbor auf Manöverfahrt befindet, wird beim Durchfahren eines sehr ungewöhnlichen Wirbelsturms in der Zeit zurück versetzt – und zwar präzise und ausgerechnet auf den 6. Dezember 1941 – also genau einen Tag vor dem Luftangriff der Japaner auf Pearl Harbor. Unversehens befindet sich der Kommandant des Schiffes (Kirk Douglas als Captain Yelland) in einer prekären Situation. Soll er mit seiner hochmodernen, schwimmenden Kriegsmaschine die japanische Flotte einfach von der Oberfläche des Pazifik blasen, oder soll er stattdessen NICHT eingreifen und der Geschichte ihren Lauf lassen? Aus dieser Dialektik zieht der Film einen Großteil seines Plots. Der Rest des Kernfilms (mehr dazu später), besteht aus den diversen Verwicklungen, die sich aus dem Zusammentreffen der Zeitreisenden mit verschiedenen historischen Personen ergeben. Etwa 50 Prozent aller Aufnahmen sind dabei reines Werbe-Material für die US Navi. Startende und landende Flugzeuge, beflissenes Befehlen und Befehle-Entgegennehmen, Herumschieben von Präzisions-Vernichtungswaffen et.al.
Das ist, wie gesagt, der Kern des Film, um den eine in mehrerer Hinsicht dünne Erklärunghülle gestrickt wurde, um überhaupt die Frage nach dem „warum gerade dieser Zeitpunkt“ zu beantworten. Ganz zu Beginn sehen wir Martin Sheen als Warren Lasky, der als ziviler und uneingeweihter Beobachter auf der USS Nimitz mitfahren soll. Erst als die Nimitz wieder genau so unvermittelt in die Jetztzeit versetzt wird, wie sie dieser entrissen wurde, wird das Geheimnis um den mysteriösen Trip in die Geschichte und den bis dahin anonymen Auftraggeber Lasky’s gelüftet. Dem angeboten Erklärungsversuch muss man allerdings geradezu Lost-mässige Dimensionen attestieren.
Verschwörungstheoretiker werden nicht nur mit diesem Aspekt, sondern auch mit der ganzen Abwicklung der historische Ereignisse ihre helle Freude haben.
Bis mir jemand einen guten Grund gibt, werde ich nicht weiter recherchieren, als bis zum überschaubaren Oevre des Regisseurs und einem kurzen Blick ins Jahr 1980, als der kalte Krieg gerade so richtig schön in Fahrt war. Da haben wahrscheinlich mehr Leute The Final Countdown gesehen, als später im gleichen Jahr Jimmy Carter gewählt haben.
Dass ein russischer Trawler nur eine unbedeutende Rolle in der Handlung spielt und Captain Yelland und seine Crew eher wie ein Haufen Papp-Kammeraden agieren, deutet darauf hin, dass weniger der Einmarsch der Russen in Afghanistan als direkter Hintergrund und Motivation für den Film gelten darf, als vielmehr ein traditionelles Herumstochern in der amerikanischen Wunde „Pearl Harbor“.
USA 1980, Regie: Don Taylor
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Ein Kommentar zu "The Final Countdown – Mit freundlichen Grüßen von ihrem Verteidigungsministerium"
Dieser Film ist dumm und stinkt.