Fantasy Filmfest Nights 2012: Programm

Zunächst fällt auf, das die diesjährigen Fantasy Filmfest Nights keinen einzigen asiatischen Film aufbieten – bedauerlich zwar, allerdings bekommt man mit Juan of the Dead einen anderen Exoten aufgetischt. Der kubanische (!) Zombiefilm verspricht im Trailer einen frischen Umgang mit den lebenden Toten und getreu den filmischen Traditionen seines Landes auch eine locker-leichte Vermengung der Genremechanismen mit kubanischer Geschichte. Auf jeden Fall macht das Appetit. Aus Spanien sind dagegen gleich drei Filme vertreten: [REC] 3: Genesis scheint das Erfolgskonzept seiner Vorgänger strikt weiterzuführen und sieht dementsprechend wieder sehr düster, garstig und aggressiv aus.

Regie führte Paco Plaza diesmal ohne Jaume Balagueró, auf den aber auch dieses Jahr nicht verzichtet werden muss: Balaguerós neuer Film Sleep Tight ist ebenfalls auf dem Festival zu sehen. Der dritte Spanier, Dictado aka Childish Games, der auch im diesjährigen Berlinale-Wettbewerb vertreten war, ist leider nur in München und Stuttgart zu Gast. Victor Salva (Jeepers Creepers) meldet sich ebenfalls zurück mit einem Genrefilm, nachdem sein ambitioniertes und pathetisches Sportler-Drama Peaceful Warrior (2006) kaum Beachtung fand. Rosewood Lane sieht nach klassizistischem Suburbia-Horror und gar nicht mal verkehrt aus.

Eher heftig dürfte es indessen bei Livide zugehen, dem neuen Film von Julian Maury und Alexandre Bustillo – schließlich schlug bereits das Debüt des Duos, der zwiespältige wie intensive Inside, recht hohe Wellen unter Horrorfans. Mit Chronicle (von TV-Regisseur Josh Trank), Love (von Kameramann William Eubank) und The Prodigies 3D (von Antoine Charreyron, der aus der Videogame-Industrie kommt) sind drei Debütfilme zu sehen, die alle mehr oder weniger clevere Prämissen vorweisen können, dazu über ordentliche Production Values verfügen. Eher eine ungewöhnliche Wahl mag We need to talk about Kevin sein, von dem man sich allerdings viel versprechen darf, angesichts des guten Rufs, den sich Regisseurin Lynne Ramsey mit nur wenigen Filmen erarbeitet hat.

Zu guter Letzt läuft noch die Horror-Anthologie The Theatre Bizarre, die schon länger angekündigt war. Die Kritiken fallen alles andere als rosig aus und auch der Trailer lässt eher durchwachsene Qualität vermuten, bei der sich lediglich einzelne Highlights erhoffen lassen. Mit Leuten wie Debbie Rochon oder Udo Kier vor der Kamera und Buddy Giovinazzo, Karim Hussain oder Tom Savini dahinter könnten sich wenigstens einige Segmente lohnen. Aus der Hard Sensations Redation wird übrigens mindestens Alex Klotz als Stammgast des Festivals vor Ort sein und bestimmt auch Bericht erstatten. [ms]

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