Buchempfehlung: Splatter Movies – Essays zum modernen Horrorfilm
Von Redaktion // 9. Februar 2012 // // Keine Kommentare
Gute Sekundärliteratur zum Horrorfilm ist in deutscher Sprache immer noch ein wenig rar gesät. Umso erfreulicher, dass in nächster Zeit (der genaue Termin steht offensichtlich noch nicht fest) ein Standardwerk wieder zu haben ist. Nach knapp sieben Jahren erscheint der längst vergriffene und zu teuren Out-of-Print-Preisen gehandelte Sammelband Splatter-Movies: Essays zum modernen Horrorfilm, der auf den Ergebnissen einer filmwissenschaftlichen Tagung an der Berliner Akademie beruht, neu. Die ursprüngliche als Nummer Vier der beachtlichen Reihe Deep Focus aus dem Bertz & Fischer Verlag erschienene und von Julia Köhne, Ralph Kuschke und Arno Meteling herausgegebene Textsammlung ist zwar teilweise ein wenig trocken akademisch geraten und behandelt die vorgestellten Filme mitunter wie Insekten unterm Mikroskop, enthält aber auch viele exzellente Beiträge von bekannten Autoren wie Thomas Groh, Marcus Stiglegger oder Stefan Höltgen.
Ein längeres Interview mit Jörg Buttgereit beleuchtet vor allem dessen Wurzeln im deutschen Punk-Underground und den Stellenwert seiner Werke im Zusammenhang mit anderen deutschen Amateurfilmern, eines mit Christoph Schlingensief weitet das Thema Subversion und Zensur im deutschen Undergroundfilm weiter aus. Leider muss man festhalten, dass es sich beim Splatter-Kanon am Schluss um einen halbherzigen, lieblosen und inhaltlich indiskutablen Versuch handelt, einen Überblick über relevante Filme zu geben. Solche anti-cineastischen Gimmicks sollte man sich für weitere Veröffentlichungen sparen. Sieht man über solche Kleinigkeiten aber hinweg, hat man es mit einem hervorragend editierten Band zu tun, der für jeden, der sich etwas ernsthafter mit der Horrorfilmgeschichte auseinander setzen will, immer noch Gold wert ist. Zugreifen, bevor er wieder weg ist! [ms]
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Splatter Movies: Essays zum modernen Horrorfilm