DVD: Die Leiche der Anna Fritz

Von  //  1. März 2016  //  Tagged: , , , , ,  //  Keine Kommentare

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Über das Debüt des aus Mallorca stammenden spanischen Regisseurs Hèctor Hernández Vicens hatte ich überhaupt nichts mitbekommen. Aber als ich in der Ankündigung las, der Film sei 2015 beim spanischen Sitges International Fantastic Film Festival gelaufen, war das Interesse geweckt. Es ist ein Festival, das stets mit einem beeindruckenden Genrefilm-Programm zu überzeugen weiß. Meine zudem prinzipiell guten Erfahrungen mit „kleinen“ spanischen Horrorproduktionen haben das Land schon vor längerer Zeit auf meiner cineastischen Landkarte fest verankert. Aber ganz im Gegensatz zum katalonischen Sommerlicht von Sitges, das nur unweit südlich von Barcelona liegt, dominiert in El Cadáver de Anna Fritz ein ganz anderer Farbton: kaltes, monochromes Leichenhallenblau.

Denn die schöne und weltberühmte Schauspielerin Anna Fritz (Alba Ribas), aus Filmen von Almodovar und Woody Allen, ist tot. Sie liegt im Keller des Hospitals, im hauseigenen Leichenschauhaus. Der junge Pau, der sich hier in Nachtschichten seinen Lebensunterhalt verdient, kann sich nicht zurückhalten und schickt seinen Freunden ein Foto der berühmten Darstellerin, womit er eine verhängnisvolle Ereigniskette lostritt, die er so sicherlich nicht erwartet hätte. Denn seine Kumpels sind nicht zimperlich im Umgang mit wehrlosen Frauen. Und was dann unter Kokaineinfluss noch alles folgt, ist erst einmal eine ziemlich ranzige Schweinerei. Aber recht schnell verkehrt sich der kleine Tod in ein großes Problem, denn Anna Fritz ist gar nicht so tot, wie sie zunächst scheint.

Der Film, der mit einfachen Mitteln (und ganz ohne jump-scares) eine unheimliche Atmosphäre aufzubauen versteht, und der sich in den Händen eines schlechten Regisseurs in Richtung einer ziemlich ungut oberflächlichen, weil zynischen, tabubrechenden Geschmacklosigkeit entwickeln könnte, kriegt erfreulicherweise recht bald schon die Kurve und entwickelt sich zu einem durchaus spannenden Kammerspiel. Der Film ist letztlich überhaupt kein Horrorfilm, auch wenn die Zutaten zunächst so aussehen. Viel eher ist Die Leiche der Anna Fritz ein Thrillerdrama, das mit seinem ökonomisch-reduzierten Plot, dem eingeschränkten räumlichen Radius, der übrigens genauso eingeschränkt ist wie die unbewegliche und erst langsam wieder zum Leben erwachende Protagonistin, der stimmigen Farbdramaturgie, einer überzeugenden Hauptdarstellerin und seiner knackig kurzen Laufzeit von gerade mal 75 Minuten ein mitternächtliches Begehren nach Thrill durchaus zu befriedigen weiß. Und das ziemlich souverän. Der größte Horror dieses Films bleibt allerdings die Erkenntnis, dass der Plot des Films ohne Bedenken glaubhaft erscheint, was nicht gerade das allerbeste Licht auf eine sozial konditionierte, maskuline Sexualität im 21. Jahrhundert wirft, die sich vom Glanz des Ruhms und Erfolgs fasziniert zeigt.

El Cadáver de Anna Fritz, Spanien 2015; Regie: Hèctor Hernández Vicens.


Die zur Rezension vorliegende DVD ist gerade am 26.02.2016 bei Capelight erschienen und besticht mit einem sauberen Bild und nüchternem Design. Extras finden sich außer der (durchaus interessanten) Trailershow keine. Der Film liegt sowohl im O-Ton mit zuschaltbaren, sehr guten deutschen Untertiteln, wie auch in deutscher Synchro vor. Ein Wendecover lässt den FSK-Flatschen auf die dunkle Seite der Amaray verschwinden.


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Über den Autor

Michael Schleeh schaut vor allem asiatische Filme. Seit ein paar Jahren betreibt er das Blog SCHNEELAND und schreibt Reviews für verschiedene Webseiten. Indisches Regionalkino ist sein aktuellstes Ding. ~~ Michaels Filmtagebuch: http://letterboxd.com/schneeland/ ~ Michaels Twitter: @mono_micha

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