Das Gold der Liebe

Von  //  7. November 2014  //  Tagged: , ,  //  1 Kommentar

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Die 16jährige Patricia hört in der Nacht die Stimmen von Gabi und Robert von D.A.F., die sie zu ihrem Konzert in Wien rufen. Schlafwandlerisch folgt sie ihrer Lieblingsband, durch eine finstere Wiener Nacht voller Gefahren und merkwürdiger Gestalten…

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Ein Jahr nach Der Fan, der ja bereits zu der Sorte Film gehörte, die man sich heutzutage so gar nicht mehr auf deutschen Kinoleinwänden vorstellen kann, setzte Eckhart Schmidt noch einen drauf und drehte im Fahrwasser der Neuen Deutschen Welle einen Film, der nur noch rudimentär eine Story erzählte, dafür aber umso heftiger in die Gebiete des Exploitation- und Experimentalfilms abdriftete. Schmidt schrieb damals, der Film hätte „bei keinem Kritiker dieses Landes auch nur die geringste Chance, auch nur halbwegs analysiert oder verstanden zu werden“ und sollte Recht behalten – auch das Publikum dürfte ein wenig ratlos gewesen sein. In 10 aufeinander folgenden Nächten in Wien gedreht, waren Cast und Crew nicht immer im Idealzustand und so finden sich in der generell locker gehaltenen Struktur des Films wohl auch so einige improvisierte Momente.

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In seinen schlafwandlerischen Fragmenten gelingt es dem Film aber, ein Stimmungsbild einer Reise in die Wiener Nacht zu entwerfen, das in seiner sinnlichen Vermengung von Traum, Halluzination und Wirklichkeit an Arthur Schnitzlers „Traumnovelle“ erinnert. Und dann ist da noch der festgehaltene Zeitgeist des Entstehungsjahres, die Musik und der Cast. Gleich beide Töchter von Christine Kaufmann und Tony Curtis spielen mit, André Heller sitzt in einer Kneipe und die Songs kommen nicht nur von D.A.F., sondern auch von den etwas heiterer klingenden „Blümchen Blau“ und laut Vorspann sind auch noch die Kapellen „Wanderlust“ und „Stosstrupp“ vertreten, über die ich nichts weiteres herausfinden konnte – letztere sind jedenfalls nicht die gleichnamige Rock-O-Rama-Band. Auch fällt auf, daß das Metropol in Wien den gleichen Schriftzug hat wie das Metropol in Aachen – wußte ich vorher nicht, aber die Österreicher waren vermutlich zuerst da und den Laden gibt es sogar immer noch. Dieser Film ist schon ein erstaunliches Etwas, und sollte sowohl Freunden des abseitigen deutschen Films als auch Fans der frühen, noch nicht kommerzialisierten NDW vorzüglich munden – leider ist er recht selten und nur auf VHS aufzutreiben, eine Wiederveröffentlichung auf DVD könnte möglicherweise wegen Rangeleien um Musikrechte erschwert worden sein.

Deutschland 1983, Regie: Eckhart Schmidt


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Über den Autor

Alex Klotz ist ein Zelluloid atmendes Wesen und betreibt den Blog hypnosemaschinen. Alex Klotz hat nie als Tellerwäscher, Aushilfsfahrer oder Kartenabreisser gearbeitet und gedenkt das auch in Zukunft nicht zu tun.

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