De Behandeling
Von Alex Klotz // 16. September 2014 // Tagged: Belgien, Fantasy Filmfest, featured, Literaturverfilmung // Keine Kommentare
Als eine Familie drei Tage lang unter bestialischen Umständen gefangen gehalten und der Sohn vermisst wird, versucht der Polizist Nick, den Fall mit dem nie aufgeklärten Verschwinden seines kleinen Bruders Bjorn in Verbindung zu bringen. Durch seine emotionale Involviertheit bedingt, greift er auf seinem Weg durch den Sumpf der Kinderporno-Netzwerke bald zu unlauteren Methoden und droht so, die gesamten Ermittlungen zu gefährden…
Seit dem Fall Marc Dutroux und den darauf folgenden Justiz- und Korruptions-Skandalen ist das Land Belgien traumatisiert und international stigmatisiert. Bereits 1998 griff Marian Handwerker in dem erschütternden, leider kaum wahrgenommenem Pure Fiction den Fall auf und verband ihn mit einer fiktiven Thrillerhandlung. De Behandeling wiederum basiert auf einem Roman der britischen Autorin Mo Hayder und verlegt die Handlung von London nach Antwerpen. Da hier ein 500 Seiten langer Roman auf gut zwei Stunden Erzählzeit verdichtet werden mußte, wirkt die Plotkonstruktion etwas überambitioniert, hält aber den Zuschauer mit seinen zahlreichen Wendungen durchaus an der Stange. Im Gedächtnis bleiben aber vor allem die finstere Grundstimmung sowie einige höchst unerfreuliche Szenen, die man in dieser Form in thematisch ähnlich gelagerter TV-Krimi-Stangenware nicht vorgesetzt bekommen würde. Ein sehr düsterer Ritt, für empfindsame Menschen keinesfalls geeignet.
The Treatment, Belgien 2014, Regie: Hans Herbots
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Die Behandlung