The Sacrament
Von Alex Klotz // 17. März 2014 // Tagged: Fantasy Filmfest // Keine Kommentare
Patrick ist eigentlich als Fotograf für VICE tätig, doch als er seinem Chef erzählt, daß seine ehemals drogenabhängige Schwester nun in einer merkwürdigen Kommune wohnt, die aus ungeklärten Gründen ihr Lager am Mississippi nach Südamerika verlegt haben, scheint dort Potential für eine Story vorhanden zu sein. So begeben sie sich zusammen mit einem Kameramann auf die Reise und sind zunächst irritiert, daß das Camp von Männern mit Maschinengewehren bewacht wird. Im Inneren scheint aber alles friedlich: Eine Gemeinschaft von Menschen unterschiedlichster Herkunft, die der Gewalt und dem latenten Rassismus der amerikanischen Gesellschaft den Rücken gekehrt haben, um etwas Besseres aufzubauen…
An simplen Parametern gemessen, ist der neue Film von Ti West, der mit House of the Devil und The Innkeepers eine willkommene neue Ernsthaftigkeit in das Horrorfilm-Genre brachte, erstmal nichts besonderes: Eine deutlich an Jonestown angelehnte Geschichte im Fake-Documentary-Stil. Doch mit steigender Laufzeit entwickelt der Film eine Intensität des Grauens, die den Zuschauer in den Kinositz presst – zu schade, daß er außerhalb der Fantasy Filmfest Nights hierzulande wohl eher nur auf DVD zu sehen sein wird. Denn allein die im letzten Drittel auf den Zuschauer losgelassenen Bilder wirken auf der großen Leinwand noch um ein vielfaches involvierender und monströser. Ti West bleibt auch außerhalb des Horrorfilms seiner Linie treu und lässt jedwede Ironie außen vor – er nimmt uns mit in eine von Menschen geschaffene Hölle, und da gibt es nichts zu lachen.
USA 2013, Regie: Ti West
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The Sacrament