Joint Security Area

Von  //  29. Dezember 2013  //  Tagged: ,  //  Keine Kommentare

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Freundschaft der Feinde. Wiedervereinigung auf Koreanisch – Regisseur Park Chan-wook zieht alle Register des Actionkinos und wirbt gleichzeitig für Verständigung.

Sophie Jean kennt das Land ihres koreanischen Vaters nur aus Erzählungen. Sie wächst in der Schweiz auf, studiert Jura und tritt in die Armee ein. Im Rang einer Majorin und als Delegierte einer „neutralen Macht“ gerät Sophie Jean in die demilitarisierte Zone zwischen Nord- und Südkorea. Sie soll einen Zwischenfall aufklären, bei dem nordkoreanische Soldaten getötet wurden. Der mutmaßliche Täter sitzt ein und gibt sich geständig. Sophie Jean begreift nicht gleich, dass die Wahrheit keinen Platz hat im Spiel der Antagonisten. Tapfer tappt sie durch ein Dickicht protokollierter Lügen. Nicht ohne Unmut wird ihr schließlich von einem dekorierten Garanten des Status quo erklärt: „Man bewahrt den Frieden, indem man die Wahrheit verschweigt. Beide Seiten wollen, dass die Ermittlungen nichts ergeben.“

„Joint Security Area“ – „Gemeinsame Sicherheitszone“ heißt der Thriller von Park Chan-wook aus dem Jahr 2000. Der Film war ein Kassenschlager, verstanden wurde er als Wegweiser der koreanischen Wiedervereinigung.

Die Sicherheitszone liegt in Panmunjeom. Da wurde der brüchige Waffenstillstand zwischen den Sezessionisten ausgehandelt. Hier hält man seit 1953 mit Manövern, Minen, martialischer Mimik, rasselnden Ketten, behutsamen Grenzverletzungen und anderen Vorfällen den Krieg kalt. „Neutrale Mächte“ überwachen diesen Frieden auf glühenden Kohlen.

Sinnbild der Teilung ist die Brücke ohne Wiederkehr. Die Demarkationslinie ist so breit wie eine Planke auf Höhe des 38. Breitengrads. Kein militärischer Großkopf ahnt, dass sich südkoreanische Wehrpflichtige nachts über den Eisernen Steg zum Feind schleichen und mit Kommunisten Karten spielen. Bis die Toten Sophie Jean nach Panmunjeom rufen. Lee Young-Ae spielt die Schweizer Offizierin im Stil Schweigender Lämmer. Im Land und in den Konflikten ihrer Väter trifft sie ein wie Jodie Foster als Agent Clarice Starling. Kühl verschafft sich Sophie Jean Respekt auf einer Domäne des Machismo. Man vermutet Vergnügen an der steinzeitlichen Halsstarrigkeit der männlichen Kollegen.

Der Film folgt dem Titel in den Abschnitten, Joint, Security und Area. Er bietet eine Reihe von Versionen des Vorfalls an. Vor allem begründet er die Freundschaft der Feinde. Den Sympathieträger des Nordens spielt der südkoreanische Haudegen Song Kang-ho als von den eigenen Leuten deklassierter Spitzenmann. Oh diente seinem Regime in Afrika. Er bildete Rebellen aus, nun lassen ihn seine Streitkräfte am langen Arm verhungern. Offenbar absolviert Oh eine Karriere nach unten. Einmal befördert ihn ein Vorgesetzter mit Push kick in den Imjin. Oh sitzt da im Wasser wie ein hereingelegter Hilfsschüler. Obwohl er an sich doch so fit und helle ist.

Der Mann ist zu menschlich: das suggeriert der Film. Sein Gegenspieler heißt Lee Soo-yeok. Lee Byung-hyeok spielt den Wehrpflichtigen unter Mordverdacht als sei er nicht bloß ein Verdonnerter, sondern veritabler Navy Seal. Vermutlich verlangte die Propaganda die Akkuratesse eines Elitesoldaten. Lee hat einen leicht begriffsstutzigen Kumpel (Kim Tae-woo). Auch auf der anderen Seite ergänzen sich die Typen. Jeong (Shin Ha-kyun) repräsentiert den herzensguten Jungen vom Land. Er verjagt seinen Hund, als dem Tier der Kochtopf droht: „Lauf, du musst auf die andere Seite, da gibt es außerdem mehr zu essen.“

Sophie Jean erfährt, dass ihr Vater General auf der falschen Seite war. Das disqualifiziert sie in den Augen der Kommunistenfresser. „Es gibt nur zwei Sorten Menschen auf der Welt: Kommunisten und solche, die gegen Kommunisten sind.“

Ich habe das zuletzt in „Act of Killing“ gehört, für manchen scheint dieser Satz die Wahrheit über das Leben zu verkünden. Mir fällt ein, dass man meinem ersten Taekwondo-Meister ehrfurchtsvoll nachsagte, er habe, als Verbündeter der Amerikaner in Vietnam, bei Hubschrauberverhören von Vietcong-Kombattanten und Vermeintlichen die Methode verbessert. Während Sophie Jean allmählich herausfindet, was keiner wissen will, zeigen sich die unterschiedlichen Charaktere in Rückblenden. Der Zuschauer sieht die Welt durch die Nachtsichtgeräte der Trooper. Das Symbol der systemübergreifenden Freundschaft ist die gemeinsame Zigarette. Das kennt man von den Indianern. Die Friedenspfeifen werden dann aber wieder begraben.

Südkorea 2000. Regie: Park Chan-wook


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