Jeans Blues: No Future
Von Alex Klotz // 8. Mai 2013 // Tagged: Action, Asien, featured, Seltsame Frauen // Keine Kommentare
Erst mal der Titelsong, wie auch in den Sasori- und Lady Snowblood-Filmen gesungen von Hauptdarstellerin Meiko Kaji selbst:
Wie ich letztens schon zu Delinquent Girl Boss: Worthless to confess schrieb: Unsereins kann echt froh sein, daß die Japaner so viele von diesen Filmen gemacht haben. Diesmal keine Frau alleine oder mit Gang auf dem Rachefeldzug, sondern eine an Bonnie & Clyde angelehnte Geschichte, die aber keineswegs mit Schauwerten geizt.
Jiro ist ein kleiner Ganove und konnte durch Glück einer Gruppe Yakuza eine Menge Kohle abluchsen, Hijiriko ist eine vom Leben gelangweilte Rezeptionistin in einem schmierigen Swingerclub und in einer schicksalshaften Nacht krachen ihre Autos zusammen. Beim Anblick ihres brennenden Autos wird ihr klar, daß es im Leben doch noch etwas gibt, das ihr Spaß macht und so steigt sie zu ihm ins Auto, wenn sie das Großmaul auch erst mal auf Distanz hält.
Körperlich nähern die beiden sich dann in der erstaunlichsten Szene des Films an, als nämlich Jiro bei einem erneuten Autounfall ausgerechnet seinen kleinen Finger (auch „pinky“ genannt) verliert und sie die Wunde mit dem Mund zu stillen versucht.
Hinein rutscht das Paar in den Strudel der Gewalt dem Untergang entgegen: Wurden den ersten unfreiwilligen Opfern noch ausreichend Yen für die ärztliche Behandlung in die Taschen gestopft, häufen sich die Schießereien, Blutfontänen und Todesopfer bald außer Kontrolle.
Da weiß man, was man hat: Durchkomponierte Bilder, existenzialistische Dialoge, schmuddeliger Sex, schöner romantischer Sex, große Einschußlöcher in fiesen Yakuzas mit großen Sonnenbrillen, Fuzz- und Wah-Wah-Gitarren auf dem Score und mit Meiko Kaji dann noch eine der coolsten Frauen, die die Leinwand je gesehen hat. Der folgende Screenshot ist möglicherweise ein Spoiler, aber es dürfte eigentlich von Anfang an klar sein, daß man auf der Suche nach einem Happy End besser andere Filme wählt.
Jinzu burusu: Asu naki furaiha, Japan 1974, Regie: Sadao Nakajima