Blutiger Freitag

Von  //  15. August 2012  //  Tagged: ,  //  4 Kommentare

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Als dem gefährlichen Gewaltverbrecher Heinz Klett (Raimund Harmstorf) der Prozeß gemacht werden soll, gelingt ihm mit Hilfe von italienischen Kumpanen eine spektakuläre Flucht aus dem Gericht. Flugs sind die nächsten Dinger geplant: Erst mal einen Konvoi der US-Armee überfallen, um sich mit ausreichend Schießgerät zu versorgen, dann ein zünftiger Bankraub, um anschließend nach Australien zu machen. Doch der Überfall verläuft nicht wie erwünscht und man ist gezwungen, Geiseln zu nehmen. Mit diesen schafft man es zwar in ein entlegenes Versteck, doch dort droht die Situation erneut zu eskalieren…

Angespornt durch italienische Polizeifilme ruppiger Machart kann man diesen Versuch von Rolf Olsen, der mit SHOCKING ASIA 1 & 2 auch schon das Mondo-Kino germanisierte (und anschließend einige dufte St. Pauli-Filme drehte), einen deutschen Kriminalfilm mit ausufernden Anteilen von Sex und Gewalt zu inszenieren, auch heutzutage nur noch mit staunenden Augen und offenem Mund bewundern. Es ballert und bullert ständig, das Blut spritzt hellrot und literweise, aber die Münchner Locations und vor allem bekannte Fressen wie Ernst H. Hilbich erinnern einen immer wieder daran, daß wir hier einen deutschen Film sehen, der stilistisch dann auch zuweilen an Freitag Abend-ZDF-Fernsehkrimis erinnert – was an sich ja auch nichts Schlechtes sein muß. Blutiger Freitag Abend halt. Es ist eine wahre Freude, wenn in diese zuweilen etwas piefige Ästhetik der Sleaze hineinexplodiert mit markigen Sprüchen, Schlüsselszenen auf der Toilette, Fuzzgitarren, Klischee-Italienern und einer geschändeten Gila von Weitershausen. Zweifellos hat das deutsche Kino auch weitere Geschosse ähnlichen Kalibers zu bieten, aber BLUTIGER FREITAG sorgt für die größten und schönsten Löcher.

Deutschland/Italien 1972, Regie: Rolf Olsen


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Blutiger Freitag


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Über den Autor

Alex Klotz ist ein Zelluloid atmendes Wesen und betreibt den Blog hypnosemaschinen. Alex Klotz hat nie als Tellerwäscher, Aushilfsfahrer oder Kartenabreisser gearbeitet und gedenkt das auch in Zukunft nicht zu tun.

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4 Kommentare zu "Blutiger Freitag"

  1. Sano 22. August 2012 um 02:21 Uhr · Antworten

    Wobei BLUTIGER FREITAG ja eben auch ein italienischer Film ist. Gab ja zu dieser Zeit so einige italienische Koproduktionen, z.B. ja auch die ZINKSÄRGE von Roland.

    Eine Olsen-Box wäre aber wirklich mal allerhöchste Zeit. Zumindest seine St.Pauli Filme könnte man so denke ich sehr erfolgreich an den Mann bringen!

    An Rolf Olsen sieht man auch wieder sehr schön, wie ausländische FIlmemacher das deutsche Kino bereichert haben. Ein Aspekt der in der deutschen Filmgeschichte immer noch viel zu wenig gewürdigt wird (prominentestes Beispiel: Fritz Lang).

  2. Intergalactic Ape-Man 16. August 2012 um 19:11 Uhr · Antworten

    Ein ganz großer Film im Italostil. Olsen hatte ja ohnehin immer schon südliche Genreelemente dabei. In den frühen Filmen wirkte er gar proto-giallesk, wie er seine Morde inszenierte. Und die WIP-Elemente in Das Rasthaus der grausamen Puppen, einem Film der ohnehin über alles geht, sind auch nicht zu verachten. Schade, daß es nur so minderwertige DVDs davon gibt. Es wird Zeit für eine Olsenbox.

    • Alex Klotz 16. August 2012 um 23:15 Uhr ·

      Jau, so eine Olsenbox tät ich mir auch direkt kaufen. RASTHAUS finde ich auch grandios!

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