White Trash
Von Silvia Szymanski // 20. Juni 2012 // Tagged: Porno, Queer // 2 Kommentare
Ein leichtgiftig hübscher, rockig-schmutziger, entrückter Film, brüchig, sentimental und wild. Dazwischen vergängliche, mit Kreide an die Mauer geschriebene Szenentitel/Darstellernamen. Und elegische, kleine Songs von Grateful Dead („Sugaree“).
Ein altes Industriegelände; nachmittägliches, verkatertes Sonnenlicht fällt durch die Vorhänge und macht Muster auf den Körpern der tapsigen, manchmal mädchenhaften, manchmal bedrogt aussehenden Teenagerjungen, die zwischendurch kurz fragend in die Kamera gucken. Ihr Sex hat eine traurige Ruhe; es ist alles beiläufig, entspannt, zärtlich, verlegen. In der letzten Episode schauen sich zwei Jungen einen Film von einem Livekonzert von Led Zeppelin im Kino an. Robert Plants kleine Tierschreie. Die sich in ihr eigenes Dornendickicht verstrickende Sologitarre. Am Ende „Dazed and Confused“, zu dem auch schon Bill Harrison in Wakefield Poole`s Bijou schön gewichst hat, ein Nebel-Hammer von einem Song, groß, stöhnend, schmerzvoll, bedröhnt, wie etwas aus dem verborgenen, unstillbaren Inneren der Jungen.
Es ist wie das coole Erstlingsalbum einer Band: unpolierte, nach zerknüweltem Bett riechende Sexsongs, eine Sound wie von Röhrenverstärkern/alten Radios. Eine Kostbarkeit, für sich.
Pederisto Pelvini aka Toby Ross, 1977
2 Kommentare zu "White Trash"
hehe, ja, super. Der Geist in der Maschine.
Hübsch,dass die beiden Bilder untereinander auf unserer Seite gelandet sind – die zwei Jungs aus WHITE TRASH und darunter Horst Janson mit Patrizia Gori :-)