Blu-ray: Gantz – Die ultimative Antwort

Von  //  10. April 2012  //  Tagged: , , ,  //  Keine Kommentare

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Kei Kurano (Kazunari Ninomiya) hat sich zum Anführer der Kämpfer im Gantz’schen Todesspiel entpuppt – und das, obwohl er im normalen Leben ein echter Schüchterling ist. Sein Ziel ist es, den noch im vorangegangenen Film GANTZ verlorenen Freund Masaru Kato (Ken’ich Matsuyama) durch einen Spielgewinn wieder zu beleben. Auch unter Verzicht auf die Option, selbst aus dem teuflischen Spiel ausbrechen zu können. Denn die schwarze Kugel regiert alles: erneut bekommen die Kämpfer verschiedene Aufträge, Aliengegener in Menschengestalt auszulöschen. Diesmal sind die Bedingungen aber verschärft, finden die Kämpfe doch nun mitten in der Stadt und unter den Mitbürgern statt. Welche auf diese Weise natürlich recht schnell als Kollateralschäden enden. Perfiderweise wählt Gantz als letzten Gegener auch noch Keis Freundin Tae, ein harmloses Mädchen. Offenkundig verfolgt Gantz einen geheimen Plan. Kei bleibt nichts anderes übrig, als sich vor die Freundin zu stellen – und die eigenen Mitspieler seines Teams damit zu Gegenern zu machen.

War der Vorläufer GANTZ – SPIEL UM DEIN LEBEN noch ganz von den Überraschungsmomenten einer Sci-Fi-Welt geprägt, die nur ein klein wenig neben der Spur unserer Realität herlief, und der zudem mit seinem hohen Tempo überzeugen konnte, so dümpelt nun die Fortsetzung erstmal knapp eine dreiviertel Stunde orientierungslos vor sich hin. Die Figurenentwicklung ist schwach und der Plot wird über mehrere Konflikte parallel aufgebaut, sodass die Verstrickungen an verschiedenen Fronten die Handlung eher zerfasern, denn bündeln und zusammenballen würden. Wo es hier hingeht, ist zunächst überhaupt nicht klar, und so ist man beinah erleichtert, in den ersten Kampf hineinzurutschen, der sich in einer fahrenden U-Bahn abspielt.  Den Sinn des Ganzen suchen wir dann wieder später.

Der Gewaltlevel ist in Teil 2 beinahe noch höher, als im ersten. Adäquat sei das, wie man liest, soll sich doch auch die Manga-Vorlage durch heftiges Blutvergießen und deftige Sexszenen auszeichenen. Diese fehlen hier freilich, man möchte ja nicht die Jugend vom Kinobesuch ausschließen müssen.

Mit zunehmender Laufzeit verliert sich der Film dabei zusehends in seinen unübersichtlichen Plotwindungen, und so ist es dem Rezipienten auch irgendwann egal, ob sich die Chose noch plausibel aufschlüsseln lässt. Vermutlich schon, wenn man mitschreiben würde bei all den Twists und Turns, Doppelgängern und heimlichen Absichten. Am Ende geht der schwarzen Kugel sogar noch der Strom aus – kein Witz – und dann ist, tja, einfach alles in Gefahr. Schade, nach dem ersten Teil hatte man hier beste Mainstreamunterhaltung nach DEATH NOTE’scher Prägung erwartet. Stattdessen beraubt sich der überlange, 140minütige Film selbst seiner Wirkung aufgrund einer mangelhaften Dramaturgie.

Gantz 2: Perfect Answer, Japan 2011; Regie: Shinsuke Sato.


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Über den Autor

Michael Schleeh schaut vor allem asiatische Filme. Seit ein paar Jahren betreibt er das Blog SCHNEELAND und schreibt Reviews für verschiedene Webseiten. Indisches Regionalkino ist sein aktuellstes Ding. ~~ Michaels Filmtagebuch: http://letterboxd.com/schneeland/ ~ Michaels Twitter: @mono_micha

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