Kill List

Von  //  27. August 2011  //  Tagged: , , ,  //  2 Kommentare

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Der Haussegen hängt gründlich schief bei Ex-Soldat Jay und seiner schönen schwedischen Ehefrau Shel. Grund dafür ist in erster Linie das fehlende Geld. Als Jay von seinem Kollegen Gal einen neuen Job angeboten bekommt, ist seine Frau dennoch eher weniger begeistert, denn er war in den letzten Jahren hauptsächlich als Berufskiller aktiv und konnte so mit wenigen Wochen Arbeit die Familie ein ganzes Jahr ernähren. Das ist an sich eine eher ungünstige Zukunftsperspektive, zudem erweist sich der neue Auftrag auch als zunehmend problematisch: Als die beiden feststellen, daß eine der Personen auf ihrer Liste zu einer größeren Organisation gehört, die Snuff-Filme erstellen und verbreiten, möchte Jay diese auf eigene Faust komplett auslöschen. Sein pragmatischer irischer Kollege Gal beobachtet dabei mit Besorgnis, wie die Tötungsakte seines Freundes immer sadistischer werden. Zudem wird er das Gefühl nicht los, daß sie beide nur Schachfiguren eines größeren Spiels sind, die jederzeit geopfert werden können…

So wie sich aus der anfänglichen Familiengeschichte langsam die Hitman-Geschichte herausschält, schält sich aus dieser wieder eine weitere Geschichte heraus, über die ich jetzt mal nicht viel weiter verraten möchte, um dem geneigten Leser ein ähnliches Erlebnis wie den meisten Zuschauern des Films beim Fantasy Filmfest in Köln zu ermöglichen: „Äh, wat jetzt?“ Regisseur Wheatley hat kein Problem damit, mitten im Film mehrfach das Genre zu wechseln und schafft es so, seiner herben und mit trockenem Humor gewürzten Killergeschichte noch einen zusätzlichen Drive zu verpassen. (Die letztendliche Schlußpointe habe ich allerdings schon kommen gesehen und sie schmeckte nach Serbischer Bohnensuppe.) Nach der RED RIDING TRILOGY scheint sich Yorkshire als Schauplatz von derben und düsteren Thrillern etabliert zu haben, was ich als Liebhaber der Gegend durchaus begrüße, nur sind die leider manchmal etwas schwer zu verstehen, wenn man nicht gerade selbst dort wohnt. Ich glaub aber, Birmingham ist noch schlimmer. KILL LIST ist auf jeden Fall eine Sichtung wert für diejenigen, die nicht unbedingt darauf beharren, daß ein Film von Anfang bis Ende eine klare Linie verfolgen muß.

GB 2011, Regie: Ben Wheatley


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Über den Autor

Alex Klotz ist ein Zelluloid atmendes Wesen und betreibt den Blog hypnosemaschinen. Alex Klotz hat nie als Tellerwäscher, Aushilfsfahrer oder Kartenabreisser gearbeitet und gedenkt das auch in Zukunft nicht zu tun.

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2 Kommentare zu "Kill List"

  1. Gestatten: Bartel, filmgestört... 27. November 2012 um 05:51 Uhr · Antworten

    Die von dir erwähnte Bohnensuppe habe ich allerdings auch rausschmecken können und außerdem wurde sie von einem Mann serviert der sich mir als Wicker vorstellte…
    Im Großen und Ganzen: A Serbian Twist on my Wicker List…

    • Alex Klotz 27. November 2012 um 15:03 Uhr ·

      Hallo Bartel,
      ja, den Herrn Wicker habe ich auch gerochen, fand aber die Kombination der aufgegriffenen Motive zumindest recht originell, und während der ersten Hälfte des Films habe ich nicht mit so einer Kursänderung gerechnet – mal sehen, wie er abschneidet, wenn ich ihm irgendwann noch mal eine Zweitsichtung gönne…
      Gruß!

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