All about Anna – I want the tower of Pisa

Von  //  7. Juni 2011  //  Tagged: , ,  //  1 Kommentar

Packen für Paris. Wird Anna ihren Johan jemals wiedersehen? Foto: puzzypower.dk
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Um es gleich vorweg zu nehmen, All About Anna, der vierte und letzte Film aus der Puzzy Power Reihe, ist ein sehr unerquicklicher Streifen. Man muss sich in etwa so etwas wie Verliebt in Berlin vorstellen, aufgepeppt durch ein paar mehr oder eher weniger explizite Szenen. Arthausmäßige Zwischentitel für einzelne Kapitel wie „All about fun“, „All about work“, „All about pain“, sollen uns daran erinnern, dass wir hier keine Soap sehen, was einerseits bitter nötig aber andererseits auch total wirkungslos ist.
Es macht gar keinen Sinn hier näher auf die Handlung einzugehen. Es lohnt sich nicht. Wenn das Puzzy Power Manifest unter anderem sagt: Der Plot soll von großer Einfachheit sein und von einem erotischen Grundgedanken getragen werden, von dem er sich nicht allzu weit entfernt, dann geben sich Buch und Regisseurin zwar alle Mühe dies umzusetzen, kentern aber kläglich in einem Meer von Banalitäten. Es ist schwer zu ertragen, wie eine nichtssagende und in dürftigem englisch geradebrechte Szene an die nächste geklebt wird, nur um die Zeit zu überbrücken, bis sich Anna (Gry Bay) und ihr Ex-Lover Johan (Mark Stevens) wieder und wieder über den Weg laufen und übereinander herfallen. Ein netter, aber schnell wieder abgemeldeter Platzhalter für den Platzhirsch, eine hedonistische Mitbewohnerin (Eileen Daly), die am Ende doch nur hinter der großen Liebe her ist, dümmliches Geplapper über Anna als Kostümbildnerin, die es schließlich bis nach Paris und dort in die feuchten Finger einer Schauspielerin bringt – aber nein, auch dort kann sie ihren Johan nicht vergessen – wie klischeehaft geht es denn bitte noch?
Eine Identifikation mit den Figuren findet allenfalls auf dem niedrigsten und plakativsten Niveau statt. Lediglich Eileen Daly geht in der Rolle der schrillen Camilla als einigermaßen glaubwürdig durch. Leider  zeichnet das Buch die Figur geradezu zynisch. Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen Porno gesehen zu haben, der eine Darstellerin derartig „bloßstellt“.
Das alles hat, wie schon erwähnt, deutliche Züge einer durchschnittlichen Soap und lohnt in diesem Fall nicht der näheren Betrachtung. Die Hardcore Szenen übrigens auch nicht. Sie zeigen wenig mehr als das in Soft-Pornos Übliche (obwohl es sich bei der Sichtungsfassung um den Producers Cut und nicht um den Directors Cut handelt, der noch entschärfter sein soll) und bieten darüber hinaus auch nichts Neues oder Anderes.

Besondere Erwähnung verdient, neben der dilettantischen und selbst mit Dogma 95 nicht zu vereinbarenden Kameraarbeit, noch der Mitleid erregende Soundtrack. Der kommt vornehmlich in den „erotischen“ Szenen zum Einsatz und hat seinen traurigen Höhepunkt in einer Art Thema, das dem Abspann unterlegt ist. Dort wird zu den pupsigen Sounds einer Schülerband die ganze Geschichte Annas (wirklich original Alles, was man sich vorher schon mal anschauen musste) noch einmal in Form eines Schlagers wiederholt. Wer immer sich das ausgedacht hat: Ich hoffe er oder Sie muss sich für seine Lohntüte inzwischen ordentlich tief bücken.

Das Amüsanteste an diesem Film ist die Diskussion um seine angebliche Frauenfreundlichkeit oder Frauen- bzw. Paartauglichkeit. Begriffe, mit denen manche Leute in Foren ernsthaft hantieren, die aber leider nicht von ungefähr alle nach „Behindertengerecht“ klingen – auch so ein diskriminierender Begriff. Ich würde Befürwortern der galoppierenden Genreverstümmelung raten sich Filme wie Breaker Beauties (Steve Ziplow  aka. Steven Barry, 1977) anzusehen. Ein ausserordentlich amüsanter Pornofilm, der alle Kriterien des Puzzy Power Manifestes erfüllt, ohne sie dogmatisch zu postulieren. Auch an Filmen mit einem Plot, der um die erotische Beziehung keinen Bogen macht, herrscht nicht gerade Mangel. Bei wem beispielsweise beim Ansehen von Monster’s Ball (Marc Foster, 2001) nichts zwischen den Ohren passiert (wo sich laut Hardcore-Verächtern ein guter Pornofilm abzuspielen hat) dem ist wohl sowieso nicht mehr zu helfen.

DK 2005, Regie: Jessica Nilsson

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Über den Autor

Eckhard Heck besitzt eine der umfangreichsten Baustellen-Sammlungen Nordrhein-Westfalens. Unter anderem ist er Autor, Musiker, Maler, Fotograf und Glaubensberater.

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Ein Kommentar zu "All about Anna – I want the tower of Pisa"

  1. Frau Suk 17. Juni 2011 um 00:11 Uhr · Antworten

    Danke Ecki! Selten so gelacht bei einer Rezension (außer vielleicht bei Klötzchens Besprechung asiatischer Trash-Horror-Filme bei der Mund-um-die-Uhr-Lesung letztes Jahr).

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