Verbotene Liebe, Folge 2: Das Personal kann wieder lachen
Von Silvia Szymanski // 24. Februar 2011 // Tagged: TV // 1 Kommentar
Seit der Finanzkrise in der „realen“ Welt hat auch das Personal auf Schloss Schönbrunn endlich mehr Szenen.
In der, leider unschön im Souterrain gelegenen, Küche versammelten sich kürzlich sogar die gute Frau Linse (Köchin), der penible, loyale Butler Justus, seine gierig-gewöhnliche, aber im Endeffekt nicht herzlose Ludernichte Jessica (Kammermädchen), der noch etwas blasse, ältere Chauffeur und Christian, der junge, schwule Pferdewirt. Sie sorgten sich gemeinsam wegen ihrer vielleicht bevorstehenden Entlassung. Lahnstein Enterprises steckte nämlich in Schwierigkeiten. Sie waren auf eine Intrige hereingefallen, hatten sich verspekuliert, sie mussten sogar ihre Bank abstoßen, eine der ältesten und ehrwürdigsten Banken überhaupt. Dann ging Seniorchef Ludwig gramvoll auf seinem Anwesen spazieren, sah all die Bäume ringsum… und lief erleuchtet heim mit der rettenden Idee, in die Forstwirtschaft einzusteigen, Pellets, keine Ahnung, pipapo. Die Geschäfte laufen wieder gut. Das Personal kann wieder lachen.
Das mit dem Holzgeschäft ist den Guttenbergs abgeschaut (deren Promi-Sprössling sowieso einen prächtig skandalumwitterten, selbstherrlichen Lahnstein abgäbe). Doch auch der deutsche Heimatfilm weht rüber, vielleicht sogar Knut Hamsun. An die Windsors angelehnt wurde eine zeitlang die junge, stirnrunzelnde Webjournalistin Lydia, auch optisch aufgebaut als Lady Di: In die zwar wohlhabenden, aber freieren Verhältnissen der Baufirma Brandner geboren, heiratete sie ins Haifischbecken Schloss Schönbrunn. Ihr Mann, Sebastian von Lahnstein, wurde – ich bedauerte es bereits in Folge 1 – mitten in der Serie plötzlich von einem anderen Schauspieler dargestellt, was weder seinem Charakter noch seiner Ehe gut tat. Bald vernachlässigte er Lydia über seinem Hahnenkampf in der Holding, was sie, in unschuldigem Verständnis für sich selber, in die Arme seines Erzfeinds Ansgar trieb. Ansgar ist der J.R. Ewing („Fiesling“ aus „Dallas“) der Familie und hat die meisten Fans vor den Fernsehern. Denn irgendwie kommen sein Zynismus und Sarkasmus sexy, sogar manchmal geistreich rüber.
Vorschau : Ansgars gelegentlich Schmähungen seiner Quasi-Tante Elisabeth als „Kosmetikerin“ spielen auf die Vorgeschichte seiner Gegnerin als Teilhaberin einer Kosmetikfirma an. Er sieht E. als alte Schachtel, der es aufgrund der sexuellen Blödheit diverser Lahnstein-Senioren gelang, sich ins Spukschloss hochzuschlafen. Tatsächlich macht Elisabeth an der Seite des von ihr verehrten Grafen Ludwig einen beneidenswert gut versorgten, stolzen Eindruck. Dennoch bitte ich um etwas mehr Höflichkeit gegenüber dieser von VL-Fans genervt bespöttelten Mutter-Hass-Figur. Lesen Sie unser Plädoyer für Elisabeth in der nächsten Folge – jeden Donnerstag neu bei Hard Sensations!
Ein Kommentar zu "Verbotene Liebe, Folge 2: Das Personal kann wieder lachen"
Mein lieber Herr Gesangsverein. Das wird episch. Das habe ich im Urin.