Survival of The Dead
Von Marco Siedelman // 3. Februar 2011 // Tagged: Horror // Keine Kommentare
Romero ist in Zombieland stecken geblieben, doch man kann ihm kaum vorwerfen er hätte keinen Ausweg gesucht. Nach ernüchternernden Erfahrungen vornehmlich in den 90er-Jahren hat sich der Untoten-Übervater wieder in die gierigen Hände seiner ikonischen Kreaturen begeben – denn da gehört er offensichtlich hin. Dabei sollte nicht vergessen werden, das kein Zombiefilm von Romero ohne gesellschafts- und sozialkritische Keulen auskommt und unmöglich als reiner Horror funktionieren kann und will. Anders als in dem allzu verklausulierten „Diary of the Dead“ treten diese typischen Spielereien eher in den Hintergrund, was ein Grund dafür sein mag, das „Survival“ Romeros bisher bester Fressfilm seit „Day of the Dead“ geworden ist.
Entspannter und weniger grimmig fällt dieser Ausflug in die Apokalypse aus, die in jedem Teil der lose verketteten Reihe eine andere, leicht abgewandelte zu sein scheint. Endgültig scheint auch der Verzicht auf Schocks und evozierten Ekel zu sein, andererseits besticht der Film mit klug platzierten humoristischen Glanzlichtern, die die schwammige Grenze zur Genreparodie allerdings dankenswerterweise niemals übertaumeln. Denn ebenso wenig wie wir es mit einem klassischen Horrorfilm zu tun haben, greift die Kategorisierung als Komödie. Ein merkwürdiges Zwitterwesen, das sich im Ganzen dann doch überraschend homogen anfühlt und die allseits verteilte Kritikerschelte nicht verdient hat. Aber Romero gehörte schon immer zu den unterschätzten und missverstandenden Filmemachern in Hollywood – „Survival of the Dead“ wirkt erstmals wieder so, als wäre ihm das scheissegal. Gut so!
USA 2009 / Regie: George A. Romero
erschienen in: Moviebeta 05/10