Psychic
Von Thomas Klotz // 15. Februar 2011 // Tagged: Asien // Keine Kommentare
Cho-in besitzt die Fähigkeit, jedem, den er sieht, seinen Willen aufzuzwingen. Als er eine Pfandleihe ausrauben will und sich von dem Besitzer gerade das Geld rüberreichen lässt, bemerkt er, dass der neue Angestellte der Pfandleihe, Kyu-nam, gegen seine Kräfte immun ist. Zwar kann Cho-in entkommen, doch Kyu-nam macht es sich zur Aufgabe, ihn zur Strecke zu bringen.
„Psychic“ bietet wieder mal den Zweikampf Gut gegen Böse. Der Gute ist sehr gut und der Böse sehr böse. Doch trotz dieses Klischees und des linearen Plots gibt es auch Sehenswertes: Zum einen die übersinnliche Komponente, die im koreanischen Film abseits des Geister-Horrors selten anzutreffen ist und daher eine willkommene Abwechslung darstellt, ferner sind da Cho-ins kreative Ideen, seine Fähigkeit einzusetzen, die Regieneuling Kim Min-suk in teils beeindruckende Bilder umzusetzen weiß (aber dass koreanische Filme fast immer fantastisch fotografiert sind, ist ja nun keine Neuigkeit). Interessant auch, dass Kyu-nams beste Kumpel ein Ghanaer und ein Türke sind.
Leider verdirbt das kitschige Ende den Gesamteindruck erheblich. Eine Minute früher Schluss zu machen und sich den allerletzten Twist zu sparen, wäre in meinen Augen besser gewesen. So bleibt „Psychic“ unterm Strich leider nur ein leicht überdurchschnittlicher Thriller. Wobei ein durchschnittlicher koreanischer Thriller immer noch um einiges besser ist als ein durchschnittlicher Amerikanischer, sag ich jetzt mal so.
Cho-neung-ryeok-ja (Südkorea 2010) – Regie: Kim Min-suk