Tiefpunkt Film – Down, down, deeper and down

Alternative Movie hat als Name ausgedient: Unter der neuen Bezeichnung Tiefpunkt Film geht es ab April an einem neuen Programmplatz an alter Stelle weiter. Die Filme laufen dann immer Donnerstags (und in der Regel um 22:30) Bitte auch auf die bald überall ausliegenden Flyer achten!!


Wir begeben uns wieder in die tiefsten Tiefen und die höchsten Höhen der alternativen Kinokultur und präsentieren filmisch herausragendes vom Trash-Delirium bis zur radikalen Filmpoesie. Wir waten knietief durch Blut, Sperma und Scheiße und treiben euch nackt bis an den Rand des Nervenzusammenbruchs. Wir jodeln aus der Unterhose, treffen unerschrockene Kämpfer für die Gerechtigkeit, durchgeknallte Aktionskünstler, Metal-Nazis, gefährliche Ninjas, behaarte Muskelmänner und bewegen uns stets so nah am Rand des Abgrunds wie möglich und vor allem nötig! Es wird wieder gefährlich, unberechenbar und konfrontativ.

Bei aller Liebe zum Abseitigen, wird das Apollo sich aber nicht gleich in ein Bahnhofskino verwandeln. Aachens einziges, echtes Programmkino wird auch diese Reihe mit gewohnt professionellem Sevice im bekannten und beliebten Ambiente adeln. Der Besucher kann das Desinfektionsspray also zuhause lassen und sich stattdessen den ganzen Irrsinn vom Logenplatz aus bei einem frisch gezapften Weizen reinziehen.


Tiefpunkt Film ist eine gemeinsame Filmreihe von Apollo Kino & Bar und Hard Sensations. Der Eintritt beträgt bei allen Veranstaltungen 5,00 €.

Die Filme im Mai

Donnerstag 02.05.13 22.30 Uhr #61
Paradies: Hoffnung PREVIEW
Österreich/Frankreich/Deutschland 2013, Regie: Ulrich Seidl
–> Film von vorne –> Im abschließenden Teil von Ulrich Seidls Paradies-Trilogie begleiten wir Melanie, die Tochter der PARADIES: LIEBE-Protagonistin auf dem Weg ins Diätcamp. Der dokumentarische Blick des Regisseurs paart sich auch hier wieder mit durchkomponierten Bildern und wir sparen uns an dieser Stelle einen albernen Wortwitz, ob der Film wohl als “leichte Kost” durchgehen könnte.


Donnerstag 09.05.13 22.30 Uhr #62
Gandu – Wichser
Indien 2010, Regie: Q
–> Film von vorne –> Schlag ins Antlitz des Bollywood-Kinos. Westlicher Gossenrap, Persiflagen auf indische Traditionen und mitleidlose Bilder ersticken noch den letzten Anflug von Blumigkeit und Überschwang im Keim. Bis, ja bis Rausch und Realität plötzlich ineinander übergehen, zauberhafter Sex die Welt bunt macht und die Figuren den Fatalismus abstreifen wie einen dreckigen Kaugummi vom Straßenschuh. Schönes, großes, verbotenes Kino.


Sonntag 12.05.13 19.00 Uhr SPECIAL
Captain Berlin vs. Hitler mit Gast Jörg Buttgereit
–> Film ins Gesicht –> Kult-Regisseur Jörg Buttgereit, unter anderem bekannt für den Underground-Klassiker “Nekromantik” beehrt am 12.05. das Apollo Kino mit seiner Anwesenheit. Als Einführung werden zwei frühe Kurzfilme aus den Achtzigerjahren gezeigt, als Buttgereit noch selfmade die Berliner Punkszene mit augenzwinkerndem Kurzfilmtrash versorgte und dabei gleichzeitig portraitierte. Hauptfigur beider Filme ist der Superheld Captian Berlin, der im Hauptfilm CAPTAIN BERLIN VS HITLER wiederbelebt wird. Zwischen den Kurzfilmen und dem Hauptfilm wird es ein Stage-Interview mit Jörg Buttgereit geben, in dem es sowohl um seine filmischen Frühwerke als auch seine aktuellen Projekte gehen soll, die zwischen Hörspiel für den Westdeutschen Rundfunk über Filmkritik (Deadline, Splatting Image) bis hin zu seriösen Theaterarbeiten (Schauspiel Dortmund, Hebbel-Theater Berlin) munter wechseln. Multitalent Buttgereit wird nach dem Film noch für Fragen und Autogrammwünsche zur Verfügung stehen.


Donnerstag 16.05.13 22.30 Uhr #63
Ich habe sie gut gekannt
Italien 1965, Regie: Antonio Pietrangeli
–> Film ins Gesicht –> Wunderschöne, glamourös fotografierte Tragödie eines kleinen Partygirls in Rom, das sich zu oft verliebt, zu viel erträumt und am Spott der Welt zerbricht. „Frühstück bei Tiffany“ auf deutsch-italienisch. Mit Joachim Fuchsberger und Mario Adorf.


Donnerstag 23.05.13 22.30 Uhr #64
Ehre
Deutschland 2011, Regie: Aysun Bademsoy
–> Film von vorne –> Zwischen militaristischer und traditionalistisch religiöser Auffassung, zwischen Migration und Patriotismus untersucht der Film vorsichtig aber bestimmt die unterschiedlichen Vorstellungen des Begriffs “Ehre”, die eins gemeinsam haben: Schwammigkeit.


Donnerstag 30.05.13 22.30 Uhr #65
Schloss Bums
Deutschland 1973, Regie: Franz Marischka
–> Film von hinten –> Altmeister Franz Marischka (”Lass Jucken Kumpel”) inszeniert temporeich und frivol ein relativ aufwendiges Kostümfilmchen. Da klappern die Keuschheitsgürtel und die (Leder)hosen platzen reihenweise!


Die Filme im Juni

Donnerstag 06.06.13 22.30 Uhr #66
The Innkeepers
USA 2011, Regie: Ti West
–> Film von vorne –> Schon im Vorgängerfilm HOUSE OF THE DEVIL pumpte der Regisseur frisches Blut in das arg repetitiv gewordene Horrorgenre – und das ausgerechnet durch die Verwendung alter Tugenden. Beginnt INNKEEPERS auch wie eine Slacker-Komödie, steigert er sich zu einem der effektivsten Geisterhaus-Filme der letzten Jahre.


Sonntag 09.06.13 20.00 Uhr SPECIAL
Django Nudo und die lüsternen Mädchen von Porno Hill
USA 1968, Regie: Byron Mabe


Donnerstag 13.06.13 22.30 Uhr #67
Zwei Teufelskerle auf dem Weg zur grünen Hölle
Deutschland/Italien/Spanien/Kolumbien 1974, Regie: Ernst Hofbauer, Fernando Orozco
–> Film von hinten –> Regie-Tausendsassa Ernst Hofbauer (”Schulmädchen-Report”) erliegt in diesem turbulenten Spätwerk ganz dem aktionsbetonten Kintopp. In diesem Teufelskerle-Film wird sowohl Kolumbien als auch ein Amazonenheer aufgemischt!


Donnerstag 20.06.13 22.30 Uhr #68
Beats Rhymes & Life
USA 2011, Regie: Michael Rapaport
–> Film von vorne –> Schauspieler und Rap-Enthusiast Michael Rapaport legt mit dieser sorgfältigen Dokumentation sein Debüt als Regisseur vor. Kenntnisreiche Zeitreise ins Golden Age of Hip-Hop, von einem Fan der ersten Stunde.


Donnerstag 27.06.13 22.30 Uhr #69
Parabeton
Deutschland 2012, Regie: Heinz Emigholz
–> Film ins Gesicht –> Knochenharte, essayistische Filmkunst, für die Emigholz auf der Berlinale ebenso hämischen Spott, Unverständnis und Gelächter erntete, wie von anderen Seiten allumfassende Bewunderung. Streitbares Kunstkino vor der Sommerpause!


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