I saw a film today, oh boy! Enzyklopädie der Beatlesfilme

Von  //  15. November 2016  //  Tagged:  //  Keine Kommentare

I saw a film today, oh boy

So substanziell und umfassend die Enzyklopädie der Beatlesfilme von Jörg Helbig ist, so unprätentiös kommt sie als Buch daher. Kein Standbild auf dem Umschlag, keine Bebilderung der Besprechungen. Wer sich daran stört und das Werk gleich wieder weglegt, macht was verkehrt. Besser ist, sich auf die vordergründig sehr sachliche Herangehensweise einzulassen und dann durch die Erkenntnis belohnt zu werden, dass Helbig gleich mit der Erstausgabe von I saw a film today, oh boy ein Referenzwerk vorlegt, das nicht nur kenntnisreich, sondern auch unterhaltsam geschrieben ist und das keinen Zweifel daran lässt, welch immense kulturgeschichtliche Bedeutung der Katalog der Filme mit und über die Beatles hat. Aufgrund der Menge und Qualität der zusammengetragenen Informationen und Verweise ist das Buch für Filminteressierte und ernsthafte Beatles-Fans ein Muss und darüber hinaus jedem zu empfehlen, der gerne auch mal ein dickes Brett bohrt.

Den Anspruch absoluter Vollständigkeit kann und will die Sammlung nicht erheben, aber die mehr als 200 Besprechungen decken, weit über den Kanon hinaus, das Allermeiste ab, was von Relevanz ist. Dazu gehören nicht nur die Filme, in denen die Fab Four persönlich auftreten oder an deren Produktion sie maßgeblich beteiligt waren, sondern beispielsweise auch Dokumentationen und Fernsehserien, sowie Produktionen, die auf Beatlessongs basieren oder deren Soundtrack von allen – oder wenigstens einem – der Beatles verantwortet wurden. Dass HandMade Films, der von Georage Harrison und Dennis O’Brian gegründeten Produktionsfirma, sowie Apple Films jeweils ein Kapitel gewidmet ist, versteht sich fast schon von alleine.

Wie bei einer Enzyklopädie nicht unüblich, sind die Beiträge alphabetisch sortiert. Konkret gibt es zu jedem Film die Produktionsdaten, eine Inhaltsangabe, eine Analyse, eine Darstellung der Rezeption zum Zeitpunkt des Erscheinens und Trivia, wie man sie beispielsweise aus der IMDB kennt. Speziell in den Analysen finden sich mannigfaltige Hinweise auf anderen Medien oder das Zeitgeschehen, wodurch ISAFTOB deutlich über einen lexikalischen Anspruch hinaus geht. Verzeichnisse der Zitate aus Büchern und Internetquellen stehen sowohl bei jeder einzelnen Besprechung, als auch nochmals gesondert im Appendix. Dort findet man außerdem eine Chronologie der Filmveröffentlichungen, eine Liste der biografischen Filme und eine Darstellerliste für die biografischen Spielfilme. Dass man die Mehrzahl der aufgeführten Produktionen hierzulande kaum jemals zu sehen bekommen wird, macht ihre Erfassung und Besprechung um so notwendiger und tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch.

Jörg Helbig : I saw a film today, oh boy! Enzyklopädie der Beatlesfilme
Schüren-Verlag, Marburg 2016, 324 Seiten

Das Buch kann man direkt beim Verlag bestellen, seinen Arsch mal wieder in eine Buchandlung bewegen, oder dem folgenden Amazon Link folgen.


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Über den Autor

Eckhard Heck besitzt eine der umfangreichsten Baustellen-Sammlungen Nordrhein-Westfalens. Unter anderem ist er Autor, Musiker, Maler, Fotograf und Glaubensberater.

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