Enemy

Von  //  22. Juli 2014  //  Tagged:  //  1 Kommentar

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Mutmaßungen über Anthony. „Enemy“ erzählt eine doppelte Verstörung – Jake Gyllen­haal spielt sie in einer Doppelrolle.

Adam Bell (Jake Gyllen­haal) unterrichtet Geschichte an einer Hochschule ohne Exzellenzfaktor. Auf den ersten Blick wirkt Adam unterdurchschnittlich, auf den zweiten auch. Ein Mann ohne Schatten – Sein Fach könnte ihm eine Form geben und ihn ein beachtlicher Interpret sein lassen, aber Adam wiederholt sich lieber, ohne die Kosten der Entwicklungssperre zu bedenken. Zum Ausgleich unternimmt er exorzistische Ausflüge in eine erotische Nebelwelt, so maritim wie Atlantis. Man wähnt ihn unter Wasser bei einer exklusiv aufgezogenen Präsentation nackter Frauen. In einer Szene wird eine Glocke angehoben und eine Spinne entzieht sich dem Arrest. Adam träumt schlecht von einem Zwischenwesen – Frau & Spinne kombiniert. Etwas in der Art geistert hypertroph und als Hommage an Horrorproduktionen aus einer frühen Phase der atomaren Rüstung im Film. Die Referenz zitiert eine Nachkriegsparanoia. Man fürchtete, Radioaktivität könne aus jeder gewöhnlichen Mücke eine Mücke im Elefantenformat machen.

Es könnte aber auch ein anderer sein, der in Bordellen verkehrt (ist). (Es ist ein anderer.) Adam hat einen Doppelgänger, der für ihn zur Obsession wird. Das erzählt „Enemy“ in der Regie von Denis Ville­neuve, frei nach José Saramago. Der Film spielt in einer kanadischen Mittelstandsblase, in der Gemäßigte heiß laufen. Man versteht erst einmal nicht, wieso die Entdeckung eines Doppelgänger so bedrohlich wirkt – und offensichtlich keine freundlichen Aussichten gewährt. Ein Kollege bringt Adam dazu, sich einen Film auszuleihen, in dem sein Doppelgänger auch keine große Rolle spielt. Der Schauspieler (Kleindarsteller, Komparse) scheint genauso genügsam zu sein wie der Professor. Adam dringt in den Lebensraum des anderen ein, er behauptet, der andere zu sein, um sich ein Bild von ihm zu machen. Er geht zu weit, wenn er sich vom Hausmeister die Wohnung des Schauspielers aufschließen lässt. Der Hausmeister hält sich selbst für einen Schauspieler. Adam begreift das Motiv der Eilfertigkeit und passt sein Verhalten der Situation um zwei, drei Grade zu effektiv an. Da zeigt sich der Charakter mit verschleiertem Mutwillen, einer sadistische Komponente und der Bereitschaft, Gelegenheiten auszunutzen. In dieser Bereitschaft treffen sich bald die Doppelgänger, doch bis dahin kratzt nur Adams investigativer Impetus an der Legalität. Adam täuscht die schwangere Frau des anderen, er tritt als Eindringling auf. Sein Verhalten erklärt sich nicht mit Neugier und dem Wunsch nach Klarheit. Adam scheint im Vorteil der Hinterlistigen zu sein.

Adam liebt über seine Verhältnisse, denke ich, angesichts seiner hinreißenden Freundin Mary (Mélanie Laurent). Der Film erzählt das anders, er suggeriert kein Gefälle in der Beziehung bis zum Zeitpunkt der Verstörung. Mary liebt den witzlos seelisch verarmten Adam. Er wird sie verraten. Aufgeregt offenbart er sich seinem Doppelgänger, dem Schauspieler/Komparsen Anthony Clair. Gyllen­haal spielt die beiden so genial verschieden, dass ich unwillkürlich nach physischen Unterschieden suche, so wie Adam & Anthony vergeblich hoffen, wenigstens eine Narbe nicht gemeinsam zu haben. Anthony wohnt mit Helen (Sarah Gadon) in einem Edelhoch­haus. Vom ersten Augenblick ihrer Bekanntschaft kämpft er gegen den Eindringling Adam. Für ihn ist Adam ein Krebs, der seine Verhältnisse mutieren lässt. Anthony stellt selbst Nachforschungen an und stößt auf Mary, die Ahnungslose. Während Helen Bescheid weiß.

Noch einmal gewinnt Adam Kontur in einem kurzen Kontakt zur Mutter. Isabella Rossel­lini spielt sie, ein Gruß an/von David Lynch. Die Mutter diktiert dem Sohn, was er zu denken hat. Sie legt ihm seine Überlegenheit zurecht. Angeblich hatte Anthony mit ihrer Gebärmutter nie zu tun. Das könnte die beste Lüge des Films sein.

„Enemy“ hat mehrere Motti, die eingestreut und der Handlung zugeordnet werden. Ein Motto lautet: „Chaos ist nichts anderes als eine noch nicht entschlüsselte Ordnung.“ Am Ende verblüfft die neue Ordnung, als Resultat unglaublicher Verwerfungen. Die unwahrscheinlichste Variante kriegt das Gepräge der Normalität.

Kanada/Spanien 2013, Regie: Denis Villeneuve


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