Le Passé / Das Vergangene

Von  //  1. Februar 2014  //  Tagged:  //  Keine Kommentare

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Drama ohne Ausrufezeichen. In Asghar Farhadis „Le passé“ kommt die Vergangenheit im Flugzeug.

Eine Frau erwartet ihren Mann. Zwar lebt Marie inzwischen mit Samir, von dem sie ein Kind erwartet. Aber verheiratet ist sie immer noch mit Ahmad.

Man hat sich vier Jahre nicht gesehen. Marie entdeckt Ahmad auf dem Flughafen, bevor er sie bemerkt. Das macht die Zuschauer klüger als den Passagier am Boden. Ahmad weiß nicht, wie sehr er erwartet wird.

Man erfährt nicht, warum die Ehe gescheitert und Ahmad nach Teheran zurückgekehrt ist. Im Raum steht eine Entscheidung gegen Europa. Aber keine Erklärung. Der Film lässt viel in der Schwebe, die Scheidung setzt formal eine persönliche Begegnung der Gatten nicht voraus. Warum hat Ahmad der Reise Mühe auf sich genommen? Warum hat Marie für ihn kein Hotelzimmer gebucht?

Schon auf den ersten Metern gerät der Zuschauer in ein Drama ohne Ausrufezeichen. Marie wirkt angenehm berührt und anstrengend. Vom Virus der Einfühlung scheint sie nicht infiziert.

Marie holt Ahmad mit Samirs Wagen ab, das Fahrzeug kontaminiert den Besucher mit fremdem Leben. Er möchte das nicht riechen. Ahmad will in seiner Fassung bleiben und rasch in den Iran zurück. Marie will rasch ihre Tochter Lucie abholen, Ahmad soll im Wagen vor der Schule warten. Alltag in Montreuil. Nichts weiter. Auch das Halteverbot ist Alltag, Ahmad klemmt sich hinters Steuer, die Notwenigkeit der Maßnahme verschleiert ihren besitzergreifenden Charakter. Er fährt das Auto seines Nachfolgers um einen Block Pariser Vorstadt. Ihm fallen Halterpapiere in die Hände, jetzt könnte er sich informieren. Das macht Ahmad nicht. Lucie ist nicht in der Schule, Ahmad weist Marie zurecht. In Zukunft müsse sie Samirs Dokumente sicherer verwahren. Marie übernimmt Ahmads Formulierung im Wortlaut, wenn sie Samir darauf hinweist, dass der Fahrzeugschein an seinem Platz in Gefahr sei.

Wieder gewinnt der Zuschauer einen Vorsprung. Die Verbindung zwischen Marie und Ahmad ist enger als geplant. Zuviel Gefühl.
Ali Mosaffa spielt Ahmad als Mann der Vernunft. Er vermeidet Aufregung und produziert Ausgleich in Serie. Ein autoritärer Zug steht nicht immer auf dem Abstellgleis.

Jahrelang hat Ahmad mit Marie eine Villa Kunterbunt bewohnt, in die er nun völlig unheimisch einkehrt. Der Putz blättert, das Material gibt nach. In Maries wirrem Haushalt stauen sich die Jahre nach Ahmad. Maries Töchter Lucie (Pauline Burlet) und Léa (Jeanne Jestin) haben natürlich in jeder Hinsicht zugelegt. Marie hat die Mädchen nicht von Ahmad, doch kommt er einem Vater am nächsten.

Bérénice Bejo spielt Marie impulsiv – und eruptiv in den Spitzenwerten. Die Apothekerin verpasst – patzt und platzt in Situationen, in Ruhe sieht man sie selten.

Ahmad kocht für sie, er kocht auch für Samirs Sohn. Fouad (Elyes Aguis) ist ein Spiegel. Die Konflikte der Erwachsenen bringt sein Trotz auf die schmerzhaften Punkte. Seine Gefühlsschwankungen zeigen wie eine Fieberkurve Ambivalenzen an. Ahmads Gegenwart schmälert Samirs Bedeutung im Haus. Er reagiert auf die Verminderungen im Millimeterbereich. Er verhält sich defensiv. Samir räumt zur Probe ein Feld, das Ahmad nicht mehr bestellen kann.

Vier Erwachsene sind im Spiel. Lange beobachtet man nur drei. Auch Samir ist verheiratet. Seine Frau liegt im Koma. Ein Selbstmordversuch hat sie dahin gebracht.

Die Komatöse wird erzählt wie aus dem Off. Mutmaßungen über ihre Motive grassieren mit Schuldgefühlen um die Wette.

Tahar Rahim spielt den Kleinunternehmer Samir als sei der mit sich ohne besonderen Ehrgeiz im Reinen. Erst am Ende gibt Samir zu erkennen, dass auch ihm das Glück der Eindeutigkeit misslingt. Mich fasziniert die späte Kehre. Auf ihr rutscht die Möglichkeit in den Keller, ganz und gar an einer Stelle zu sein. Alle verraten alle.

Le passé – Das Vergangene, F/I 2013, Buch und Regie: Asghar Farhadi, mit Bérénice Bejo, Tahar Rahim, Ali Mosaffa, Pauline Burlet, Elyes Aguis


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Le passé – Das Vergangene


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