Kinotipp Aachen: Der Geschmack von Rost und Knochen

Von  //  24. Januar 2013  //   //  Keine Kommentare

Wir sind auf der Durchreise, wollen aber doch noch schnell auf einen guten Film hinweisen, der zur Zeit in Aachen läuft.

Nicht nur wegen der schönen (aber kurzen) Sexszenen mit Marion Cotillard und Matthias Schoenaerts (Cotillards verdutztes, aufgelöstes, dankbar beglücktes Gesicht nach dem ersten Mal). Sondern auch wegen vielem anderen: Kamera und Darsteller, interessante Orte, lebensnahe, wuchtige Körper (Preisboxkämpfer, Wale), schön großflächige Zeichnung der oft egoistisch-aggressiven, wunden, sich um Toughheit und Pragmatismus bemühenden Personen und des neoproletarischen Milieus.
Wir hatten Angst, manches, was man über den Plot erfuhr, könnte sich als allzu sentimental erweisen (Orcas, abbe Beine…). Aber die Orca-Show ist nicht plüschig-nett, wie wir befürchtet hatten, sondern ein pervers martialisch choreografiertes, protziges Techno-Ding. Und die amputierten Beine werden auch zunehmend stoisch ertragen.
Der Film ist unterhaltsam-trocken, frei gemischt und flott und ziemlich groß. Auch wenn es trivial und plakativ wird, passt es. Leider gibt es ganz gegen Ende doch zu viel Rührung, der Schluss ist unnötig und schmerzhaft kitschig. Aber wir sind hart und lassen uns nicht von den letzten 5 Minuten den Film versalzen.

Hier Jochen Werners sehr positive Besprechung auf critic.de. Und hier Kurzbeschreibung, Trailer und Anfangszeiten auf der Apollo-Homepage.

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