DVD: Megapiranha

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Konferenzraum von The Asylum. Es ist Montagmorgen, alle Angestellten haben sich zum wöchentlichen Auftaktmeeting zusammengefunden, bei dem der Fortschritt der laufenden Projekte besprochen und Ideen für neue entwickelt werden. Das Meeting leitet David Michael Latt, seines Zeichens Chef von The Asylum: ein freundlich lächelnder, dunkelhaariger, bodenständiger Typ, der in einem anderen Leben vielleicht im Auftrag der Mafia die Beine von säumigen Schuldnern gebrochen hätte. Seine Mitarbeiter, junge, dynamische, aber nicht zu intelligente Anzugtypen, die im Minutentakt auf ihre Smart Phones gucken oder geschäftig über ihre Tablets wischen, sitzen um einen großen schweren Konferenztisch. Eine Fensterfront bietet einen Blick über Hollywood, an der ihr gegenüberliegenden Wand hängen gerahmte Plakate der größten Asylum-Hits. Die meisten Tagesordnungspunkte sind bereits abgehakt, die Mitarbeiter sehnen sich schon nach einem Frappucino im angesagtesten neuen Szenecafé Hollywoods, da zieht Latt das Tempo noch einmal an.

DML: OK Guys, so weit der Stand der Dinge. Die Geschäfte laufen, MEGA SHARK VS. GIANT OCTOPUS ist eingeschlagen wie eine Bombe und Lorenzo, der alte Schwanzlutscher, ruft mich jeden Tag 25mal an, um zu fragen, wann wir endlich das Sequel drehen. Wenn wir ihn noch ein bisschen zappeln lassen, kriegen wir ihn für die Hälfte und können ihn von einem Pixelhai fressen lassen. Hahaha. By the way: Es ist Zeit für einen neuen Monsterfilm. Aber wir brauchen was Neues, was Großes, noch nie Dagewesenes. Something mega, something awesome.

Er geht zu einer Tafel hinter ihm und blättert eine Seite nach hinten, auf der das The-Asylum-Logo prangt. Auf dem Blatt dahinter kommt die nur mäßig gelungene Zeichnung eines Piranhas zum Vorschein. Einzelne Körperteile sind beschriftet, ein Pfeil zeigt auf das Maul und der Begriff „Teeth“ daneben ist mehrfach energisch unterstrichen worden.

DML: Eine Zielgruppenanalyse hat ergeben, dass das coolste Tier nach Haien und Krokodilen der Piranha ist. Wie ihr alle wisst, geben wir von The Asylum uns mit „cool“ aber längst noch nicht zufrieden. Wir wollen mehr. Etwas, das hundertmal cooler ist als menschenfressende Piranhas, sozusagen megacool. Und dafür baue ich auf euren Input. Come on Guys, hit me! Das ist eure Chance, euch unsterblich zu machen! (Er blickt gespannt wartend in den Raum)

Und jetzt alle: Kommt ein Pi-ran-ha ge-flo-gen …

Jack, einer der festangestellten Lohnschreiber, ein etwas blässlicher, rotblonder Typ in einem sündhaft teuren Anzug, legt sein Smart Phone zur Seite und hebt am anderen Ende des Tisches den Arm.

Jack: (etwas unsicher, sich umblickend, wie die anderen reagieren) Ähm … Chef?

DML: (überlegt kurz nach dem Namen des Sprechers) Aaahhh … ähm … Jack! Jack, that’s the spirit! So gefällt mir das! Lassen Sie uns an ihren Ideen teilhaben, Jack!

Jack: (taut langsam auf) Also, ich denke, noch cooler als menschenfressende Piranhas … also vielleicht nicht unbedingt megacool, aber doch …

DML: (ungeduldig) Jack, was ist das für ein eierloses Gewäsch? Wir sind hier nicht bei Warner! Stammeln sie nicht so rum! Raus damit! Wir hier bei Asylum wissen: Es gibt keine dummen Ideen. Nur dumme Produzenten. Und sie, das sehe ich auf den ersten Blick, sie kennen sich doch aus mit cool. (ein freundliches Haifischgrinsen blitzt über Latts Gesicht) Oder etwa nicht? 

Jack: (rafft allen Mut zusammen) Genetisch veränderte Piranhas. Also gigantisch große, stetig wachsende Megapiranhas. (er atmet erleichtert durch, froh, dass es raus ist)

Totenstille herrscht plötzlich im Raum. Das vorher unterschwellige Gemurmel verstummt. DML zeigt keine Regung, steht einfach nur ungerührt da und starrt Jack mit einem undeutbaren Blick an, der sowohl Bewunderung als auch Hohn bedeuten könnte. Jack rutscht unruhig auf dem Stuhl hin und her, fummelt am Knoten seiner Krawatte rum und blickt hilfesuchend zu seinen Kollegen. Die Kollegen wenden sich verlegen ihren Smart Phones und Tablets zu, schauen dann wieder zu ihrem Chef und zurück zu Jack, auf ein Zeichen ihres Chefs wartend, das ihnen sagt, welche Reaktion die richtige ist.

DML: (leise, als spräche er mit sich selbst, dann lauter werdend): Wow. Wow. Jack, sie verdammter Himmelhund! Sie haben es mal wieder geschafft, sie verfickter Bastard! Sitzen da hinten mucksmäuschenstill auf ihrem Stuhl wie bei ihrer Mama auf dem Schoß. Oder wie eine Jungfrau beim ersten Besuch in einem mexikanischen Bordell. Kriegen das Maul nicht auf, drehen Däumchen, gucken aus dem Fenster und träumen von Tiffanys Titten. Und dann heben sie den Arm und HAUEN EINE SOLCHE NUMMER RAUS?! MEGAPIRANHAS?! Jack, wenn sie mich nicht an meinen behinderten Neffen erinnern würden, würde ich sie hier an Ort und Stelle durchficken!

„Heute gibt’s gesottene Gallenblase vom Megapiranha.“

Jack wird immer unruhiger, sein Kopf ist knallrot, ein Lächeln huscht über sein Gesicht, nur um sofort wieder zu verschwinden. Er weiß nicht, ob er gerade gelobt oder zur Sau gemacht wird. Die Kollegen wissen auch nicht, wie sie sich verhalten sollen, schauen abwechselnd mitleidig, dann wieder neidisch zu Jack, dann hilfesuchend zu ihrem Chef.

DML: Megapiranhas! MEGAPIRANHAS! Leck mich fett, mein Schwanz wird schon hart, wenn ich das Wort nur ausspreche. (schaut in die immer noch unentschlossen schweigende Runde) Merkt ihr das nicht, ihr Lutscher? Seid ihr impotent, oder was? Nehmt gefälligst den Stock aus euren engen Primanerärschen! Kommt, sagt es alle: M-e-g-a-p-i-r-a-n-h-a-s! M-e-g-a-p-i-r-a-n-h-a-s! M-e-g-a-p-i-r-a-n-h-a-s! Merkt ihr das? Merkt ihr, wie das Blut durch euren Körper rast und eure Schwänze hart werden?

Alle: (erst zögerlich, dann lauter werdend, schließlich mit erhobenen Fäusten skandierend) M-e-g-a-p-i-r-a-n-h-a-s! M-e-g-a-p-i-r-a-n-h-a-s! M-e-g-a-p-i-r-a-n-h-a-s!

DML (wendet sich einer braungebrannten Blondine im engen Business-Kostüm zu, die zwischen den ,Megapiranhas’ skandierenden, sich in den Schritt greifenden Männern etwas irritiert aussieht) Guck nicht so verklemmt, Skyler! Das geht über Geschlechtergrenzen hinaus. Come on: M-e-g-a-p-i-r-a-n-h-a-s! M-e-g-a-p-i-r-a-n-h-a-s! M-e-g-a-p-i-r-a-n-h-a-s! Ich sehe doch, wie deine Nippel hart werden!

Skyler: (zögerlich) M-e-g-a-p-i-r-a-n-h-a-s! (schaut prüfend auf ihre Brüste)

Jack: (nun voller Tatendrang, erhebt seine Stimme, um das Mantra zu übertönen) Ich dachte mir, die Piranhas könnten so groß werden, dass sie ein US-Kriegsschiff versenken und auch gegen einen Atombombenangriff immun sind.

DML: (tut nun so, als würde er die Tischkante vor ihm ficken, verzerrt dabei sein Gesicht und ruft herausfordernd) Oh, ja Jack, gib’s mir! Come on!

Jack: (nun kaum noch zu stoppen) Die Geschichte beginnt in Venezuela …

DML: (lässt vom Tisch ab, jetzt vollkommen aufgedreht, unterbricht Jack sofort) Venezuela! Verdammt gute Idee, VERDAMMT gute Idee, Jack! (fickt dann weiter die Tischkante)

Jack: (etwas genervt, aber immer sicherer) … der Außenminister von Venezuela und der amerikanische Botschafter machen eine Bootstour auf dem Orinoco …

DML: (weiter den Tisch fickend) Ich sehe Bikinischlampen an Bord! Yeah, weiter so, Jack, geben Sie es mir!

Jack: … da wird ihr Boot von etwas attackiert. Es sind Piranhas, aber die zuständigen Behörden glauben an Terroristen. Also wird ein amerikanischer Spezialagent eingeflogen: Jason Fitch.

Jason Fitch. Ein Mann wie kalter Aschenbecher.

DML: (lässt bei der Nennung des Namens vom Tisch ab, den Namen ganz behutsam mehrmals aussprechend, als könnte er ihn schmecken) Jason Fitch … Ja-son Fitch … Jason Fitch. Gottverdammt, ich liebe diesen Motherfucker jetzt schon. Mehr davon, Jack, hören sie jetzt nicht auf. Kommen sie, ficken sie mich! (fickt wieder den Tisch, deutet Schläge auf ein imaginäres Hinterteil vor ihm an)

Jack: (irritiert von den Anwandlungen des Chefs) Fitch begegnet der Wissenschaftlerin Sarah Monroe, die die Piranhas gezüchtet hat, bevor sie ihr weggenommen wurden. Sie weiß, dass die Fische da draußen sind und stetig größer werden. Sie begegnet Fitch und zieht ihn auf seine Seite. Gemeinsam müssen sie die Piranhas stoppen. Natürlich wollen die Venezolaner sich die Kontrolle nicht aus der Hand nehmen lassen.

DML: (abschätzig, aufgebracht, dass er beim Sex gestört wird) Diese verdammten Indianer! Sollen Sie doch zurück auf die Bäume klettern und Kokain produzieren!

Jack: (unbeirrt) Die Piranhas wachsen immer mehr und erreichen den Ozean. Sie attackieren Kriegsschiffe, U-Boote und Küstenorte. Sie springen wie Sturzkampfbomber an Land, fressen Menschen und zerstören Häuser. Nichts kann sie aufhalten. Nicht mal eine Atombombe. Doch dann hat Fitch eine Idee.

DML: (er hat nun vom Tisch abgelassen und geht unruhig auf und ab, heftig nickend, wenn er etwas hört, das ihm gefällt, ab und zu in seinen Schritt greifend) Ich wusste doch, dass auf diesen Fitch Verlass ist. Ein Riesentyp!

Jack: Weil er zu Beginn des Films gesehen hat, wie sich die Piranhas auf einen Artgenossen stürzten, nachdem er diesen mit dem Messer verwundet hatte, kommt er auf die Idee, die Piranhas im Nahkampf anzugreifen, ihnen eine Verletzung beizubringen und sie so aufeinander zu hetzen. Gemeinsam mit ein paar Marines geht er in die Unterwasserschlacht …

DML: (völlig begeistert) Marines! Unterwasserschlacht! Wie bei FEUERBALL!!! Aber mit Piranhas. Megapiranhas!

Jack: (total selbstsicher, wissend, dass er einen Volltreffer gelandet hat, ganz ruhig) Der Plan gelingt, die Welt ist gerettet. (lehnt sich triumphierend zurück)

Gordon, ein weiterer Angestellter: (gelangweilt von der Geschichte Jacks und extrem irritiert von den Wendungen des Plots) Häh? Das verstehe ich nicht. Warum sollten sich die Piranhas gegenseitig zerfleischen, wenn einer der ihren verwundet wird?

DML: (von der Meldung aus der Konzentration gerissen, plötzlich völlig außer sich vor Wut) WAS VERSTEHEN SIE SCHON VON PIRANHAS, SIE WICHSER? GEHEN SIE GEFÄLLIGST ZURÜCK NACH SUNDANCE UND MASSIEREN SIE ROBERT REDFORD DEN ANUS MIT IHREN WICHSGRIFFELN! WENN ICH SIE HIER NOCH EINMAL SEHE, REISSE ICH IHNEN DEN KOPF AB UND SCHEISSE IHNEN IN DEN HALS, SIE IMPOTENTE KLEINE SCHWUCHTEL! RAAAAUUUS!!!!

Darf in keinem Asylum-Film fehlen: Riesenvieh schnappt Luftgefährt vom Himmel.

Gordon wird förmlich in den Sitz gepresst, steht dann langsam und verunsichert auf, zunächst wartend, ob der Rauswurf ernst gemeint ist. Erhebt sich dann, nimmt seine Unterlagen, packt sie in seine Aktentasche und verlässt dann sehr eilig den Raum, einen großen Bogen um DML machend. Nachdem er den Raum verlassen hat, sitzen alle Angestellten stocksteif und abwartend auf ihren Stühlen. Die Luft ist zum Schneiden dick. Latt tupft sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn, schreitet dabei zum Fenster, um nach draußen zu blicken. Er hält inne, atmet ein paarmal tief durch, kippt den Kopf nach links und rechts wie ein Boxer vor dem Fight. Dann wendet er sich – nun wieder ganz ruhig und freundlich – dem Tisch zu.

DML: (nun auf einmal ganz sachlich, entschlossen, alle Schritte einzuleiten, um die Idee Film werden zu lassen) OK, Jack, das ist brillant, aber es braucht noch etwas Arbeit. Vor allem brauchen wir die passenden Schauspieler für diesen Stoff. Am einfachsten ist diese Schlampe Sarah. Dafür nehmen wir einfach Tiffany. Die tut alles für ein paar Kröten. Außerdem schuldet sie mir noch einen Gefallen, weil ich ihr billiges Botox aus Mozambique besorgt habe. Aber dieser Fitch … (schnalzt mit der Zunge, um zu betonen, dass es ein ganz harter Brocken wird, den zu besetzen)

Ein Zwischenrufer: Wie wär’s mit Lamas?

DML: Ach, verpissen Sie sich mit diesem Ölauge! Wir brauchen einen richtigen Amerikaner für diesen Motherfucker. Jemanden, der mit Dieselöl gurgelt, rostige Nägel als Müsli zum Frühstück frisst und Handgranaten scheißt. Jemanden wie Chuck Norris!

Ein weiterer Zwischenrufer: Ich hörte, Ralph Möller ist auf der Suche nach einem Job.

DML: Sind sie völlig verblödet? Ich brauche einen Amerikaner, keinen verdammten Kraut! Und diesen Möller würde ich noch nicht einmal als verfetteten Gorilla besetzen!

Jack: (nun total souverän) Ich kann Kontakt zu Paul Logan herstellen. Der könnte sich zwar nicht einmal aus einem nassen Pappkarton herausspielen und hat dazu noch eine Stimme wie ein Büffel mit Parkinson, aber er ist ein passabler Stuntman. Außerdem weiß ich, wie wir ihn bekommen können: Ich habe gehört, er hat sich einen Tripper bei einer minderjährigen Prostituierten geholt. (grinst)

DML: (haut auf den Tisch und schaut anerkennend Richtung Jack) Ha! Langsam machen sie mir Angst, Jack! Wollen sie meinen Job? Oder sind sie ein Sohn, von dem ich bisher nichts wusste? Warten Sie … (greift in seine Hosentasche, holt ein mit einem Gummiband zusammengerolltes Bündel Geldscheine heraus und wirft es Jack zu) Hier, kaufen sie sich und ihrer Freundin was Schönes! Sie haben doch eine Freundin, Jack? Wenn nicht: Kaufen Sie sich eine! Hahaha!

Jack steckt erst zögernd, dann eilig das Geld ein und schaut etwas verschämt zur Seite.

DML: Wenn Sie wollen, mache ich Debbie Gibson für sie klar. Die ist zwar ein bisschen mager, aber dafür sehr biegsam. Sie wissen, was ich meine (zwinkert, wendet sich dann Skyler zu  und macht eine beschwichtigende Handbewegung).

Jack schweigt beschämt. Auch die anderen Teilnehmer der Konferenz sind nach der vorübergehenden Euphorie wieder sehr ruhig geworden.

Megapiranhas sind ausgesprochen dumme Tiere.

DML: (aufgebracht) Was ist hier los? Hier wird Filmgeschichte geschrieben und ihr seht aus, als sei euer verschissenes Tamagotchi an Darmverschluss gestorben! Ihr Bettnässer braucht wohl euren Energy-Drink, um nicht aus den Schuhen zu kippen, was? DAS HIER IST HOLLYWOOD, IHR LUSCHEN! (ruhiger werdend, spöttisch) Gleich dürft ihr wieder in eure Bettchen, aber vorher brauchen wir noch einen Gaststar. Irgendeinen verzweifelten Penner aus dem Fernsehen, jemanden, den alle kennen, der aber billig zu haben ist und nicht zu sehr ablenkt.

Ein Zwischenrufer: Kelly Osbourne!

DML steckt sich den Finger in den Hals, tut so als ob er kotzend zusammenbricht, verschwindet auf dem Boden hinter dem Tisch. Nach einigen Sekunden erheben sich die ersten, um nach dem Chef zu schauen. Der springt dann plötzlich wieder auf, die Angestellten fallen erschrocken zurück auf ihre Stühle.

DML: (als sei nichts gewesen) Weitere Vorschläge?

Ein weiterer Zwischenrufer (weniger enthusiastisch): Douglas Barr?

DML: Der Schwachkopf aus EIN COLT FÜR ALLE FÄLLE? Warum nicht gleich Steve Urkel?

Don, DMLs persönlicher Assistent und Protokollführer der Sitzung: (sieht von seinem Blatt auf) Mr. Latt, Jaleel White, der Darsteller von Steve Urkel, steht derzeit für uns für MEGA SHARK VS. CROCOSAURUS vor der Kamera.

DML: (kurzzeitig verunsichert und peinlich berührt über seinen Fauxpas) Ach so, äh, naja, dann geht das wohl nicht. (wieder gefasst) Weitere Vorschläge? (wartend) Kommt schon, Leute! Gleich könnt ihr euch wieder an euren kleinen Schwänzen rumspielen.

Harold, ein dicker Typ aus der Buchhaltung meldet sich. DML fordert ihnmit einer Handbewegung auf zu reden.

Harold: Ähm, Mr. Latt, meine Schwägerin ist mit der Enkelin von Barry Williams befreundet …

DML: (überrascht) Greg Brady aus The Brady Bunch? Harold, sie sind ein Genie. Haben wir eine Rolle für ihn, Jack?

Jack: Er wäre ideal für Bob Grady, den Chef von Fitch. Er ist die meiste Zeit nur am Telefon. Aber ich hatte eigentlich an Gary Busey gedacht.

Kick it like Beckham.

DML: (überhört Jacks Vorschlag) Ha! Das ist es! Harold, setzen sie ihre Schwägerin auf Williams an. Wenn er sich ziert, melden sie sich bei mir. Ich hoffe allerdings für ihn, dass es dazu nicht kommen wird. So, jetzt fehlen uns nur noch ein paar Ideen für den Look des Films. Anyone? Oder müsst ihr erst in die Heia, ihr Eierfeilen?

Skyler: (traut sich jetzt auch mal was und plappert aufgeregt los) Ich finde es immer total cool, wenn die Figuren mit Freeze Frames und Namenseinblendungen eingeführt werden. Wie bei Tarantino!

DML: (begeistert) Tarantino, dieser verdammte Fußwichser. Er sieht zwar aus, als sei seine Mutter während der Schwangerschaft die Kellertreppe runtergetreten worden, aber bei Gott, dieser kleine Penner weiß, wie man Filme dreht. Superidee, Skyler, weiter so! Sie machen sich! (beugt sich zu ihr und flüstert hinter vorgehaltener Hand, aber gut verständlich für alle) Kommen sie heute abend zu mir ins Büro, ja? (zwinkert)

Skyler weiß nicht, ob sie beleidigt oder erfreut über den Karriereschub sein soll, entscheidet sich für Letzteres und grinst dümmlich.

Richard, ein braungebrannter Schönling am Fenster, sieht jetzt auch seine Chance: Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Film sehr schnell geschnitten ist, mit Zeitrafferaufnahmen, Zeitlupen, Filtereinsatz. So hypermodern halt.

DML: (zeigt mit dem Finger auf Richard, als habe der genau ins Schwarze getroffen) Genaugenaugenau. Wie heißt dieser bärtige Onanist mit Rückenmarksschwund noch mal, dessen Idee wir für TRANSMORPHERS geklaut haben?

Ein Murmeln aus der Tiefe des Raums: Michael Bay.

DML: Bay, Michael Bay. Ich hasse diesen Penner. Platinum Dunes, Schmatinum Schmunes. Der würde auch den Krebstod seiner Mutter remaken, wenn seine Analysten ihm dazu raten würden. Ts. Aber die Idee ist gut, Richard, sehr gut sogar. (Wendet sich an Don) Don, horchen sie sich doch einmal um, wer der Assistent von Bays Cutter ist und finden sie raus, wie wir ihn bekommen. Wühlen sie zur Not im Dreck. Und Shawn (wendet sich einem jungen Mann zu, der fast eingeschlafen ist), halten Sie in unseren bisherigen Filmen noch einmal Ausschau nach knackigen Militärszenen, die wir wiederverwenden könnten. Vor allem in MEGA SHARK VS. GIANT OCTOPUS.

Jack: Was ist mit den Effekten? Vielleicht sollten wir …

DML: (unterbricht Jack) Die machen wir wie immer in der Post Production. Hat doch bisher super funktioniert. Effekte sind überbewertet. Es ist die Story, mit der man die Leute packt. (schaut auf die Uhr) Leute, ihr wisst, was ihr zu tun habt. Ich muss weiter. Jim Wynorski pitcht mir heute einen neuen Krokodilfilm unten in Malibu. Es war wie immer ein Vergnügen mit euch. Und ich glaube, wir waren heute Zeugen, wie etwas ganz Großes entsteht. Erich von Stroheim, John Ford, Orson Welles, John Huston … Ich fühle mich ihnen heute sehr nahe. (verstummt plötzlich und stiert selig ins Nichts)

Skyler: (angewidert) Mr. Latt, ihre Hose …

Alle blicken auf Latts Hose, in der sich eine riesige Erektion abzeichnet. Ein Raunen geht durch den Raum.

DML: (nickt anerkennend) Megapiranhas, Leute. Megapiranhas.

Er ringt sichtbar mit den Tränen, dreht sich ruckartig um und verlässt schnellen Schrittes den Raum. Die Angestellten schauen sich ratlos an, packen dann ihre Sachen zusammen und verlassen ohne ein Wort zu sagen den Raum.

Ende.

Wenn Hässlich und Dumm sich finden …


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Lebt in Düsseldorf, schaut Filme und schreibt drüber.

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4 Kommentare zu "DVD: Megapiranha"

  1. bruno köster 6. Juli 2012 um 01:26 Uhr · Antworten

    Gelungen dieser Einakter , war voll im Bild und stellenweise extrem witzig , allen voran DML’S Schnauze .

    • Oliver 6. Juli 2012 um 15:28 Uhr ·

      Auch hier: Vielen Dank für die Blumen. Das „stellenweise“ habe ich mal überlesen. ;)

  2. Mic 5. Juli 2012 um 22:55 Uhr · Antworten

    Herrlich! Und das schreibe ich als großer Fan der Asylum-Filme. Wenn DML das lesen würde, gäbe es entweder eine Millionen-Dollar-Klage oder ein Angebot, die nächste Asylum-Komödie zu scripten. Thumbs up für einen tollen Beitrag, Oliver!

    • Oliver Nöding 6. Juli 2012 um 15:30 Uhr ·

      Freut mich, dass es dir gefallen hat! Ob ich allerdings der Richtige für ein Drehbuch wäre? Dafür müsste DML wohl ein Deutschland-Büro aufmachen und für den deutschen Markt produzieren, weil meine Beleidigungen auf Englisch nur halb so viel Punch haben. :)

      Aber wo ich gerade einen Fan am Rohr habe: Was würdest du mir als bekennender Asylum-Fan denn noch empfehlen?

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