Buchempfehlung: Dirty Poole

Von  //  3. März 2012  //  Tagged: , , , ,  //  Keine Kommentare

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Get rid of fear and what`s left? Nothing. Just a little space to fill with something pleasant. (Wakefield Poole)

Während der letzten Wochen habe ich die Autobiographie des Regisseurs Wakefield Poole gelesen, dem die Welt u. a. den großartigen Bijou und die atmosphärische Session Boys in the sand verdankt. Er ist nun 75 Jahre alt, und wenn das Leben lieb sein will, dann kommt er zum Pornfilmfest Berlin in diesem Jahr, und ich, ich hoffentlich auch. Sein Buch ist eine Freude; es ist so fließend, frei, fein getimt und ausbalanciert wie seine Filme. Poole ist wunderbar ungeniert und unbefangen. Und so ist auch sein Werk, trotz abstürzender Finanzen und Drogensucht, ohne beklemmende Dunkelheit. Mit großer Natürlichkeit und Direktheit erzählt er von seiner unglaublich früh entwickelten und früh gelebten Sexualität, im Abenteuerareal der „Glory Holes“ (das sind so Löcher in den Wänden von Toiletten. Nicht nur zum Gucken), im YMCA und in den Dampfbädern. Über sein Leben im Showbusiness (erst als Tänzer auf Welttourneen, dann als künstlerischer Pornofilmer), über seine Abenteuer (lieber Gott! Und sogar mit Rock Hudson) und über seine Kokainsucht, die ihm paradoxerweise wohl das Leben rettete. Storys voll dankbarer Liebe zu Erlebnissen, Geliebten und Freunden. Ich würde es am liebsten ganz übersetzen, aber hier wenigstens ein Stückchen aus seiner Kindheit. Es klingt wie etwas, das Mark Twain uns nicht von Tom Sawyer und Huckleberry Finn zu erzählen wagte:

Jack`s Garageneinfahrt war unser Lieblingsspielplatz. Wir hatten all unsere Autos und Lastwagen aus dem Karton geholt und gruben gerade ein Loch unter eine Wurzel, um eine Unterführung für unsere Autobahn zu bauen, als wir bemerkten, dass unser Nachbar Monroe Kress aus seinem Haus kam. Monroe hatte vier Brüder und zwei Schwestern. Er war vierzehn – der jüngste und bestaussehende. Er ging in ihre Hundehütte und begann, zu kehren. Mr. Kress ging gern zur Jagd und hielt drei Hunde in einem Häuschen, das er vor Jahren zum Spielen für seine Töchter gebaut hatte. Es war ein elegantes kleines Haus, mit einer Eingangstür, Fenstern, sogar einer Terrasse – ja, die Leute im Süden sind gut zu ihren Hunden!
Nach vielem Kehren und Saubermachen wurde es ruhig im Hundehaus, in einer Weise, dass es mein Interesse weckte. Ich wusste damals nicht, was es war, aber ich spürte eine sexuelle Energie, die mich anzog. Jack und ich stiegen über den Zaun.
„Was machst du da?“ rief ich.
„Ausruhen“, sagte Monroe.
„Können wir reinkommen?“ setzte Jack nach.
Wir hielten uns dran, bis Monroe uns endlich erlaubte, durchs Törchen und den Hundegang zu kriechen und in die Hütte zu kommen.
Als wir herein kamen, war es ziemlich dunkel, und wir brauchten eine Zeit, um uns an das spärliche Licht zu gewöhnen.
„Setzt euch da hin und seid still“, befahl Monroe, „ihr wolltet sehen, was ich tue, also guckt!“
Wir setzten uns hin. Als meine Augen sich auf die Dunkelheit eingestellt hatten, konnte ich einen Umriss erkennen. Monroe saß in einer Ecke auf dem Boden. Seine Beine waren so weit gespreizt wie die Wände das zuließen, und in seinen Händen ruhte der größte Pimmel, den ich je gesehen hatte. Abgesehen von Jack`s und denen einiger Cousins hatte ich noch nicht viele gesehen. Er war aber ganz gewiss der älteste, den ich je gesehen hatte, und falls es das war, was „größer und erwachsen werden“ bedeutete – ich konnte es kaum erwarten.
Jack und ich saßen beide mit offenen Mündern im Halbdunkel und atmeten kaum, als Monroe langsam seine Hand auf und nieder bewegte. Erst die eine, dann die andere. Manchmal auch beide. Ich war von Ehrfurcht erfüllt. Als sein Streicheln schneller wurde, spürte ich auch bei mir ein Schwellen. Es war das erste Mal, dass ich eine Erektion bekommen hatte, ohne irgendwas zu tun. Ich verstand nicht, was das verursachte, aber es gefiel mir sehr. Plötzlich begann Monroe, unverständliche Dinge zu murmeln. Einmal glaubte ich, ihn fluchen zu hören. Ich weiß aber genau, ich hörte ihn mehrere Male „Gott“ und „Oh Jesus“ sagen.
Draußen wurde der Himmel dunkel, wir hörten den Regen auf das Dach des Hundehauses platschen. Donner grollte, und der Regen hämmerte härter über unseren Köpfen, was Monroe noch mehr anzutreiben schien. Sein Streicheln wurde schneller, und plötzlich versteifte sich sein ganzer Körper. Es kam ein Ton aus ihm, von tief drinnen, und heraus schoss eine Eruption, ein Strom von weißer Flüssigkeit. Es flog überall hin, wie ein Feuerwerk. Ich wurde fast ohnmächtig. Es war wahrhaft wundersam. Ich saß da mit meinem kleinen Knochen, wissend, dass ich etwas ganz Besonderes gesehen hatte.
Monroe zog einen Lappen aus seiner Hosentasche und begann, sich abzuputzen. „Eines Tages vielleicht schon bald, werdet ihr das auch tun können, ihr zwei“, sagte er, als er sich in seine Hosen zurückstopfte.
Ich wollte nicht, dass es vorbei war. Konnte er es nicht noch einmal machen? Ich konnte nur denken: Wann werde ich so weit sein, dass ich bei dieser wunderbaren Veranstaltung mitmachen kann? Später würden mir Millionen Fragen einfallen, die ich ihm hätte stellen sollen. Ich wusste, er hatte einen persönlichen Moment mit uns geteilt, und es war unwahrscheinlich, dass das noch einmal geschehen würde. Das tat mir sehr Leid.
Jack und ich machten uns auf den Weg nach draußen durch den Hundegang. Monroe ging in sein Haus, während wir im Nieselregen standen und zusahen, wie der durch die Tür verschwand. Ich war zu überwältigt, um über das Vorgefallene zu reden, sagte aufwiedersehen und rannte den Weg rauf nach Hause. „Tschüss“, rief Jack mir nach, während der Regen wieder stärker wurde.

Unser Interview mit Wakefield Poole findet sich hier.


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Über den Autor

Silvia Szymanski, geb. 1958 in Merkstein, war Sängerin/Songwriterin der Band "The Me-Janes" und veröffentlichte 1997 ihren Debutroman "Chemische Reinigung". Weitere Romane, Storys und Artikel folgten.

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