Malpertuis

Von  //  6. Januar 2011  //  Tagged:  //  Keine Kommentare

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Bei der ersten Sichtung konnte mich der Film ja nicht sehr überzeugen. Vielleicht fehlten mir zu viele Elemente des Romans, vielleicht war er nicht das, was ich mir von Kümel nach seinem Vampirfilm versprochen hatte, auf jeden Fall kam er mir etwas sehr konfus vor. Damals wußte ich allerdings auch nicht, daß ich eigentlich nur den Rumpf des Films gesehen hatte, der auf der vom Regisseur abgelehnten Cannes-Schnittfassung des Films basierte, aus der irgend jemand willkürlich noch 20 weitere Minuten entfernt hatte, vom falschen Bildformat mal ganz zu schweigen. Jetzt, wo mir dank der DVD vom Belgischen Filmarchiv endlich eine vollständige Fassung vorlag, sah ich einen fast völlig anderen Film.

Hier liegt auch einer der wenigen Fälle vor, wo ich die Änderungen des Director’s Cut voll und ganz nachvollziehen kann: Der Cutter der Cannes-Version hat nämlich versucht, den Film nach den üblichen Regeln des Erzählkinos zu schneiden, was nicht funktionieren konnte, da es Kümel nicht in erster Linie daran gelegen war, eine Geschichte zu erzählen, sondern einen Alptraum auf die Leinwand zu bringen. Jean Rays von bizarren Ideen überbordenden Roman straight umsetzen zu wollen, wäre auch ein ziemlich schwieriges Unterfangen geworden, selbst wenn man wie Kümel die metaphysisch-apokalyptische (und schwächere) zweite Hälfte komplett ausblendet. Das wäre auch mit dem Rekord-Budget für belgische Verhältnisse nicht drin gewesen.

Ganz zu vernachlässigen ist die Geschichte jedoch auch nicht: Zu altbekannten Themen wie dem „bösen“ Haus und der Erbschaft, die an des letzte überlebende Pärchen gehen soll, gesellen sich ein ganzer Haufen verschiedener Horror-Motive (ein verwirrter Tierpräparator, Homunculi in Gläsern, ein unter dem Treppenabsatz wohnender Irrer, fehlgeschlagene Experimente auf dem Dachboden…), so daß der Film die Grenzen des Genres übersteigt und besser einfach nur „phantastisch“ genannt wird. Auch die Handlungsorte des Films – das Haus, dessen Treppen alle unendlich zu sein scheinen oder die zumeist menschenleeren alten flämischen Straßenzüge – scheinen nicht ganz von dieser Welt sein zu wollen. Der junge Seemann Jan (Matthieu Carrière, dessen hölzerne Darstellung ich zunächst eher störend empfand, mir bei dieser Sichtung aber durchaus passend erschien) versucht, den Geheimnissen um ihn herum auf die Spur zu kommen, und… spoilern werde ich diesmal nicht, das wird bei diesem Film schon zu oft getan, sogar auf der Hülle der DVD.

Was Malpertuis so wundervoll macht, ist seine einzigartige Stimmung: Neben den morbiden Locations – u.a. in der „toten Stadt“ Brügge, an der ich eh einen Narren gefressen habe – sorgen dafür vor allem der fabelhafte Einsatz von Beleuchtung und Kamera in liebevollen Dekors. Zudem gibt es neben ein paar wirkungsvollen Schocksequenzen auch geschickt ausgeklügelte Details, die es ermöglichen, auch bei weiteren Sichtungen Freude an diesem Werk zu haben. Das wahllose Auslassen einiger dieser „Kleinigkeiten“ erklärt dann auch, warum die kürzere Fassung viel weniger Sinn macht und vermutlich auch deswegen einst bei Kritik und Publikum durchfiel. Da hatte es der von der Atmosphäre zwar sehr ähnliche, im Großen und Ganzen aber konventionellere (wenn man das bei Kümel überhaupt sagen kann) Daughters of Darkness wesentlich leichter. Beides sind aber Filme, die ich ob ihrer Originalität nicht missen möchte.

Belgien / Frankreich / Deutschland 1971 Regie: Harry Kümel


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Malpertuis ( Malpertuis: Histoire d’une maison maudite ) ( Malpertuis: The Legend of Doom House ) [ Belgier Fassung, Keine Deutsche Sprache ]


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Über den Autor

Alex Klotz ist ein Zelluloid atmendes Wesen und betreibt den Blog hypnosemaschinen. Alex Klotz hat nie als Tellerwäscher, Aushilfsfahrer oder Kartenabreisser gearbeitet und gedenkt das auch in Zukunft nicht zu tun.

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